Sebastián Oliver (Gewerkschaft Espartanos) kommentiert: "Es muss sehr deutlich gemacht werden, dass Herminia kein Mitglied des Sicherheitspersonals war – sie war eine Hilfskraft. Seit Jahren prangern wir an, dass AENA und Trablisa, um Geld zu sparen, die Zahl der Sicherheitsleute mit dieser Art von Personal aufstocken. Sie tun dies, um falsche Sicherheit zu suggerieren und Kosten zu senken." Nun sei es Aufgabe der Politik einzugreifen.
Ramón Domingo, seit mehr als 18 Jahren Flughafenwächter, weist seinerseits darauf hin: "Herminia mit einer Herzerkrankung und ihren 64 Jahren arbeitete 16-Stunden-Schichten – auch nachts – an einem sehr konfliktreichen Punkt im Terminal C, dem Ankunftsbereich."
FTSP-USO fügt an, dass die aktuelle Gesetzgebung vorschreibt, Service-Assistenten können nur Informations- und Orientierungsfunktionen wahrnehmen. Sie seien jedoch nicht berechtigt, Kontrollen durchzuführen oder jemandem den Zutritt zu verbieten.
Besonders verärgert ist der Sektor darüber, dass die Firma, für welche die Tote arbeitete, sich angegriffen fühlte, als der Vorwurf aufkam, das Unglück hätte vermieden werden können.
Die 64-Jährige war am Donnerstag nach einer Operation eines Bruchs am Oberschenkel verstorben. Diesen hatte sie sich am vergangenen Samstag zugezogen, als ein deutscher Passagier die Frau gestoßen hatte. Sie hatte ihm den Zugang zurück zu den Gepäckbändern verwehrt, nachdem der Reisende direkt nach seiner Ankunft das Flughafengebäude verlassen hatte, um eine Zigarette zu rauchen. (cls)
4 Kommentare
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"Service-Assistenten (...) jemandem den Zutritt zu verbieten." D.h. die Verstorbene wurde bei einer Tätigkeit verletzt, zu der sie nicht befugt war. Dies rechtfertigt keinesfalls das Schubsen!!! Ich verstehe aber nicht, warum die Verstorbene, im Bewusstsein des eigenen Gesundheitszustandes (hier: Herz und mutmaßlich auch Osteoporose) sich einer unnötigen Gefahr aussetzte. Auch die OP der Femurhalsfraktur ist zu hinterfragen. Wenn mehr Personal am PMI hilfreich wäre - warum werden die Flughafengebühren nicht erhöht? Warum wird europäisches Arbeitsrecht nicht umgesetzt? Den mutmaßlichen Täter erwartet ein rechtsstaatliches Verfahren, der Familie der Verstorbenen gebührt breite Anteilnahme und letztlich muß der Vorfall helfen, Standards am PMI durchzusetzen, wie für einen EU-Staat üblich. Schluss mit ...-Zuständen. Der Kontext erinnert an die Ausgangsbedingungen der Entführung des Flugzeugs „Landshut“ (PMI-FRA) am 13. Oktober 1977 am selben Flughafen.
16-Stunden-Schichten – auch nachts – ??Unvorstellbar! An- und Abfahrt kommen da zu. Dann bleiben ja nur max 2-4 Stunden Schlaf? Wenn es so wäre. Unvorstellbar die Arbeitsbedingungen. Das sollte man den Arbeitgeber mal gehörig auf die Füße treten, nein drauf schlagen!
Interessantes Statement und damit wäre das Schupsen gerechtfertigt...Leute Leute, ihr habt ne Einstellung. Warum das ganze, weil einer eine rauchen musste anstatt erst auf sein Koffer zu warten. Wenn das mittlerweile die Grundeinstellung ist....armes Deutschland...
Kein Mitglied des Sicherheitspersonals. Das sagt ja schonmal alles. Warum mischt die sich auch ein. Ein warnendes Beispiel für alle, die den Helden spielen wollen. Vorfall der Polizei melden und fertig.