Etwa drei Kilometer von Valldemossa auf der Ma-10 Richtung Deià befindet sich die Ermita de la Santíssima Trinitat (Eremitage der Heiligsten Dreifaltigkeit). Kurz vor der Bushaltestelle "Ermita" biegt rechts ein Weg ab. Nur kleine Autos können den immer schmaler werdenden Weg bis zum Kloster fahren. Es liegt am Rande eines großen Steineichenwalds und geht auf den Bau eines Oratoriums 1648 durch Juan Mir de la Concepción, den Gründer des mallorquinischen Eremi-tenordens Sant Pau i Sant Antoni, zurück. Es besteht aus einer Kapelle, den Resten des Oratoriums und verschiedenen kleinen Gebäuden. Für Besucher zugänglich sind der Innenhof, die Kapelle und die Außenbereiche. Dazu gehört ein steinerner Balkon hoch über der Küste von Valldemossa mit einer atemberaubenden Aussicht. Er diente als Versammlungsplatz. Vier Mönche leben hier noch. Sie unterhalten einen kleinen Andenkenladen. Ansonsten kann man sie beim Stundengebet in der Kapelle sehen. Öffnungszeiten im Sommer: täglich 9.30 bis 19 Uhr.
Ermita de Betlem, Artà
Die Ermita de Betlem, be-nannt nach der Stadt Bethlehem, ist eine der größten und schönsten Einsiedeleien der Insel. Sie liegt neun Kilometer nordwestlich von Artà in der Serra de Llevant und ist zu erreichen über eine schmale Serpentinenstraße (Ma-3333). Vom Eingang führt eine 150 Meter lange Zypressenallee zu der neoklassizistischen Klosterkapelle, die 1805 errichtet und im Laufe der Jahre erweitert wurde. Sie ist frei zugänglich. In der Kuppel finden sich Fresken von Francesc Parietti und in der Vorhalle Kacheln und Gemälde von Manuel Bayeu. Jeden 1. Mai pilgern die Bewohner von Artà hierher zur Verehrung des "Christus der Agonie", einer hölzernen Christusstatue. Bis vor sechs Jahren war die Einsiedelei bewohnt. Dann zogen die verbliebenen zwei Mönche zur Eremitage de la Santíssima Trinitat nach Valldemossa. Über einen Wanderpfad kann man von der Allee zur 300 Meter entfernten Quelle Font de S'Ermita und der sogenannten Lourdesgrotte laufen. Darin steht ein Marienheiligtum zu Ehren des Wunders von Lourdes.
Cova de S'Ermita de Guillém, Valldemossa/Deià
Ursprünglich lebten Einsiedler in Höhlen. Ein Beispiel hierfür ist die Höhle Cova de S'Ermità de Guillém, auch bekannt als Ermita de Son Moragues. Man erreicht sie in einer guten Stunde Fußmarsch von Valldemossa auf der Hälfte des Wegs zum Gipfel des Puig de Teix. Sie liegt nahe des Reitwegs des Erzherzogs Ludwig Salvator. "Quietud, silencio, paz interior" (Ruhe, Stille, innerer Frieden) steht über dem Eingang zur Höhle. Im 17. Jahrhundert bewohnte sie der Eremit Guillermo de San Pablo. Er wurde von der Bevölkerung als frommer Mann sehr verehrt und von vielen um Rat aufgesucht. Sein Schädel wird in der Eremitage der Santíssima Trinitat in Valldemossa aufbewahrt. Natürliches Licht dringt in die Höhle ein. Mehrere kleine Einheiten dienten als Küche, Zisterne, Schlaf-, Vor- und Abstellraum. Heiligenbilder, Kerzen, Konservendosen und Olivenöl deuten darauf hin, dass die Höhle noch heute ab und zu genutzt wird.
Ermita de Santa Margalida de Crestatx, Sa Pobla
Vier Kilometer von Sa Pobla auf der Ma-2200 nach Pollença befindet sich eine der ältesten Kirchen der Insel, Santa Margalida de Crestatx. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist nach Margalida de Crestatx benannt, einer Adligen, die sich für das Einsiedlerleben nach dem Vorbild des "Wüstenvaters" Antonius Abbad entschied, nachdem sie Witwe geworden war. Im Laufe der Zeit wurde der Bau mehrmals renoviert. Das gegenwärtige Tonnengewölbe und die Wände stammen von 1820, die Fassade und der byzantinische Vorhof von 1895.
(aus MM 34/2016)
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.