Mitarbeiter der Stadt Palma de Mallorca bei der Räumung eines der betroffenen Lokale an der Plaça Major. | Foto: A. Sepúlveda

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In dem Fall um die Gastro-Mafia auf Mallorca hat jetzt eine langjährige Angestellte vor Gericht ausgesagt, dass sie über lange Zeit von einem der Rädelsführer sexuell belästigt worden ist. Das berichtet die spanische Tageszeitung Ultima Hora online.

Während des Bewerbungsgesprächs soll der die Frau mit Sangria so betrunken gemacht haben, dass sie sich an nichts mehr erinnern konnte. Am nächsten Tag habe sie anfangen dürfen zu arbeiten. Wie sie weiter aussagte soll ihr Chef sie zur Begrüßung an den Hintern gefasst und gesagt haben:  "Ich wünschte ich wäre der Einzige, der dich ausnutzen kann."

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Auch mehrere Exmitarbeiter der beschuldigten Betriebe sagten am Freitag aus. Sie alle sollen unter illegalen Arbeitsbedingungen eingestellt worden sein. So standen in ihren Verträgen nur wenige Arbeitsstunden verzeichnet, in Wirklichkeit arbeiteten sie jedoch ganztägig und ohne über den Betrieb bei der Seguridad Social versichert gewesen zu sein. Pausen oder Urlaubstage habe es nicht gegeben.

Alle Betroffenen gaben vor dem Richter an, vorher über die tatsächlichen Bedingungen Bescheid gewusst zu haben. Aus finanzieller Not heraus sagten sie trotzdem zu. Die Mehrheit der Zeugen sind Immigranten.

Der Gastro-Skandal war im vergangenen Dezember aufgeflogen. Zahlreiche Gastronomiebetriebe in Palma de Mallorca und Marratxí waren in dem Zusammenhang durchsucht, einige sogar geschlossen worden, zudem gab es mehrere Festnahmen. Den Betreibern wird unter anderem vorgehalten, ihre Mitarbeiter finanziell ausgenutzt und gedemüdigt zu haben. (somo)