Die Gedenkstätte für die beiden getöteten Polizisten am Kreisel von Palmanova. | Foto: Michels

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Politische Auseinandersetzungen auf Mallorca können mitunter seltsame Züge annehmen. Beispiel Calvià: Dort ist zwischen Linken und Rechten ein Streit über die Größe der Fahne im Gange, die über der Gedenkstätte für zwei von der ETA getötete Zivilgardisten weht.

Der frühere PP-Bürgermeister Carlos Delgado hatte das 40 Quadratmeter große Tuch zum Gedenken an die beiden Opfer des Attentats vom 30. Juli 2009 auf dem Kreisel von Palmanova und damit in der Nähe des Tatorts hissen lassen. Dabei wusste Delgado genau, dass das nationale Symbol bei mallorquinischen Nationalisten nicht besonders gut angekommen würde.

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Als der 22 Meter hohe Mast im März dieses Jahres von einem Unwetter gefällt wurde, gab Delgados Nachfolger, ebenfalls PP, einen neuen in Auftrag. Nach dem Regierungswechsel im Mai stoppte die nun regierende PSIB den Kauf jedoch - "aus Sicherheitsgründen". Nach einer Expertise des (ebenfalls links regierten) Inselrats kauft das rote Rathaus nun einen zehn Meter kürzeren Mast (und eine entsprechend kleinere Fahne). Komme dieser Mast zu Fall, stelle er keine Gefahr für den Verkehr dar, heißt es. Der Entscheidung lägen rein technischen Gründe zugrunde. Allerdings will der Pakt aus PSIB und "Si Se Puede Calvià" künftig nicht nur die nationale Flagge hissen, sondern auch die der EU und der Balearen.

Die PP schäumt: Der Linkspakt täusche die Öffentlichkeit. Es sei geboten, die Ehre der Terroropfer zu respektieren.

(Aus MM 27/2015)