Der Passeig d'es Born in Palma de Mallorca. | Foto: Teresa Ayuga

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Der Besitzer des „Café des Born” in Palma de Mallorca redete Klartext: „Wenn sie die Terrassen eliminieren, schließen wir. Dann kann die Stadträtin mit den acht Familien verhandeln, die auf der Straße sitzen”, sagte Liberto Torres im Rahmen einer Umfrage der MM-Mutterzeitung „Ultima Hora“.

Was war geschehen? Nach früheren, eher wagen Ankündigungen der neuen Linksregierung im Rathaus, die „Exzesse bei Café-Terrassen” beseitigen zu wollen, hatte die zuständige Dezernentin Aurora Jhardi vergangene Woche erstmals eine konkrete Maßnahme angekündigt:Der Paseo del Borne in Palma soll ab Februar 2016 wieder frei von Stühlen und Tischen sein.

Es folgten ein Sturm der Entrüstung, Statements aller möglichen Vereinigungen und eine rege Debatte in Internetforen. AmMontag ruderte Jhardi vorsichtig zurück: Noch sei nichts Konkretes entschieden. Die Situation werde mit allen Beteiligten eingehend analysiert werden. Im Grunde bleibt sie aber bei ihrer Haltung.

Und der Stein ist ohnehin im Rollen. Die Debatte über das Für und Wider der Freiterrassen im Stadtgebiet wird sich nicht so einfach abwürgen lassen. „Ultima Hora“ bekam in den vergangenen Tagen Hunderte von Leserbriefen zu dem Thema, wobei die Terrassen-Befürworter in der Mehrzahl sein dürften.

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„Wir haben das klare Ziel, den Borne den Einwohnern zurückzugeben”, argumentierte Jhardi für die Schließung der Straßencafés. Die Bürger sollten ungestört flanieren können, außerdem müsse wieder Platz für öffentliche Veranstaltungen wie die Buchmesse geschaffen werden.

Jhardi erinnerte daran, dass konkret die Terrassen auf dem Borne nur im Rahmen eines Testlaufs zugelassen worden seien. Und der ende am 16. Februar 2016. Andere Zonen, in denen das Rathaus Handlungsbedarf sieht, sind die Rambla, der Rathausplatz und das Santa-Catalina-Viertel. Insgesamt seien in Palma 1335 Café-Terrassen genehmigt. Der Gastronomieverband Mallorcas reagierte scharf auf die Rathaus-Pläne. Ein Terrassenverbot auf dem Borne würde Unternehmen in die Pleite treiben und mindestens 40 Arbeitsplätze kosten. Die Bars hätten erhebliche Investitionen getätigt und neue Leute eingestellt. „Was geschieht mit diesen Menschen?”, fragt der Verband in Richtung Jhardi.

Die Hotelvereinigung, der Einzelhandelsverband Pimeco und die PP in Palma weisen ferner darauf hin, dass die Straßencafés ganz erheblich zur Dynamisierung des Stadtkerns beigetragen hätten. Ihre Beseitigung würde die geschäftlichen Aktivitäten insgesamt beinträchtigen. Margalida Durán (PP): „Wollen die eine tote Stadt?”

Zwei Organisationen haben sich auf die Seite der neuen Stadtregierung geschlagen. Das ist zum einen die Anwohnervereinigung: „Der öffentliche Raum muss unantastbar und reserviert bleiben für Fußgänger und Veranstaltungen.” Und für den Denkmalschutzverein ARCA zeigen die Terrassen „einen mangelnden Respekt vor dem Kultuerbe”. Sie verhinderten die ursprüngliche Nutzung des Borne als Flaniermeile und veränderten die räumliche Wahrnehmung des historischen Ensembles.