Bernat Coll (vorne) und seine Mitangeklagten während ihrer Aussage vor Gericht. | miquel a. ca

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Bernat Coll bleibt vorerst Bürgermeister der Gemeinde Lloseta und will das Amt bis zu den Kommunalwahlen im Mai ausführen. Grund dafür sei die große Unterstützung, die er von den Mitgliedern seiner Partei im Gemeinderat trotz eines anhängigen Strafverfahrens gegen ihn erfahren habe, so Coll.

Der Alkalde steht gemeinsam mit drei weiteren PSOE-Gemeinderäten aus seiner "Regierungsmannschaft" vor Gericht und muss sich dort wegen Untreue und mehrerer Delikte gegen die Bauordnung der Gemeinde verantworten. Bei der Vergabe der Betreiberschaft des örtlichen Theaters sowie dem Verkauf mehrerer gemeindeeigener Grundstücke soll es zu Mauscheleien und geheimen Absprachen gekommen sein.

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Eine öffentliche Ausschreibung, wie es das Gesetz vorsieht, habe es gar nicht erst gegeben, so die Anklage. Wegen des anhängigen Verfahrens hatte man sich in der Führungsetage der balearischen PSOE-PSIB darauf verständigt, Coll die Kandidatur für eine weitere Amtszeit als Bürgermeister zu untersagen und ihn bei den Wahlen im Mai nicht wieder antreten zu lassen, was vor allem bei den PSOE-Gemeinderäten in Lloseta auf Unverständnis gestoßen war. Daraufhin waren sowohl der Alkalde als auch seine drei Mitangeklagten aus der Partei ausgetreten.

Die Staatsanwaltschaft fordert für jeden der Beteiligten knapp drei Jahre Haft. Die Angeklagten, allen voran Coll, geben zwar zu, gegen geltendes Recht verstoßen zu haben, tragen aber vor, stets zum Wohle Llosetas und seiner Bürger gehandelt zu haben. (cze)