Daniela Morgenstern aus Capdepera mit dem ärztlichen Attest. | Foto: Archiv Ultima Hora

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Die Bekämpfung der Prozessionsspinner-Raupe mit Insektiziden aus der Luft sorgt auf Mallorca weiter für Ärger. Jetzt haben sich Anwohner aus mehreren Gemeinden Mallorcas beschwert, weil die Flugzeuge das Insektengift offenbar auch über Wohngebieten versprüht hatten – entgegen den Ankündigungen des balearischen Umweltministeriums.

Klagen kamen aus Santanyí, Capdepera, Llucmajor, Son Servera, Santa Margalida und Campos. Daniela Morgenstern aus Capdepera etwa klagte über stark gerötete Augen und Kopfschmerzen, nachdem eines der Flugzeuge sowie ein Hubschrauber über ihr Haus geflogen waren. Ein Arzt bestätigte ihr, dass es sich um Folgen des Insektizideinsatzes handelte.

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Mehrere Biobauern berichteten, über ihren Feldern seien ebenfalls Insektizide niedergegangen. Sie fürchten nun, ihre Ernte nicht unter dem Biosiegel verkaufen zu können. Auch mehrere Imker beschwerten sich.

Beim Umweltministerium verweist man derweil auf die vermeintliche Unschädlichkeit des Insektizids Dimilin und räumt ein, dass vereinzelt über Wohnhäusern in Kiefernwäldern gesprüht wurde. Laut Umweltminister Gabriel Company sei die Strategie der vergangenen Jahre fehlgeschlagen, die Raupen mit traditionellen Mitteln zu bekämpfen.

Deshalb sei die Population massiv gewachsen und man müsse nun zu anderen Mitteln greifen. Die Härchen der Prozessionsspinner-Raupe können allergische Reaktionen hervorrufen.