Erstmals ist auf ein Mallorca ein Grab geöffnet worden, um nach Opfern des Spanischen Bürgerkrieges zu suchen. Die drei Männer aus dem Dorf Sant Joan waren im Oktober 1936 bei einer Nacht-und Nebel-Aktion ohne jedes Gerichtsverfahren bei Palma erschossen worden. Die Leichen wurden zunächst in einen Brunnenschacht geworfen, später wurden die Toten in einem Winkel des Friedhofs verscharrt.
Seit Montag suchen Archäologen nach den sterblichen Überresten der Männer. Sie werden unterstützt von der Vereinigung Memòria de Mallorca und der Gemeinde selbst. Die Vereinigung forscht seit Jahren mit Angehörigen, Juristen und Historikern nach den Opfern des Bürgerkrieges auf der Insel.
Während der Jahre 1936 bis 1939 wurden auf Mallorca den Angaben zufolge mindestens 1600 Menschen von den Franquisten getötet. Die Vereinigung hat 45 Stellen dokumentiert, wo die Opfer begraben wurden. Ziel von Memòria ist es, die Toten zu indentifizieren, so dass Angehörige und ihre Nachkommen den Toten eine würdige Bestattung ermöglichen können.
Die spanische Regierung hatte für diese Vorhaben vor einigen Jahren eigens ein Gesetz verabschiedet. Auf dem Festland sind bereits wiederholt Massengräber geöffnet, Tote zum Teil per DNA-Test identifiziert und die sterblichen Überreste den Angehörigen übergeben worden.
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