Der Deutsche Mallorca-Resident, der von unbekannten Tätern in seiner eigenen Wohnung überfallen worden war, ist qualvoll an seinem Knebel erstickt. Das ergab die Obduktion des Leichnams in der Gerichtsmedizin in Palma. Der Todeskampf hatte sich nach Angaben der Ärzte 15 Stunden hingezogen, berichteten Inselmedien am Dienstag.
Rainer V. und seine Lebenspartnerin Irene waren am vergangenen Freitag von mindestens zwei Tätern in ihrer Wohnung im vierten Stock eines Mehrfamilienhauses in Sa Coma im Inselosten überfallen worden. Die Täter waren um sieben Uhr morgens an der Wohnungstür aufgetaucht.
Als die Frau öffnete, drängten sich die makierten Männer in die Wohnung, fesselten das Paar an Händen und Füßen. Anschließend wurden die beiden Deutschen am ganzen Körper geschlagen. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter auf der Suche nach Geld waren und von Rainer V. das Versteck erfahren wollten. Der Gastronom hatte vor kurzem sein Restaurant in Cala Millor verkauft; für 150.000 Euro, wie die spanische MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" schreibt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter die Gewohnheiten des Paares zuvor ausspioniert hatten. Weitere Komplizen sollen sich vor dem Haus aufgehalten haben.
Die Täter durchwühlten minutiös die gesamte Wohnung und nahmen dabei auch Geräte auseinander. Später ließen sie das gefesselte Paar im Badezimmer zurück. Rainer V. hatten sie nicht nur einen Knebel in den Mund gesteckt. Sie bedeckten seinen Kopf auch mit Decken und Handtüchern, damit er nicht um Hilfe rufen konnte.
Die gefesselte Frau (76) befand sich nach den Schlägen in einem Zustand des Schocks. Dennoch versuchte sie, sich mit Klopfgeräuschen bei den Nachbarn bemerkbar zu machen. Viele Stunden später gegen 22.30 Uhr, vernahm der Bewohner über ihnen ein Schluchzen. Gemeinsam mit der Nachbarin aus der dritten Etage verständigte er die Polizei.
Als die Ordnungshüter vor verschlossenen Türen standen, brachen sie sie auf und stießen auf das Paar. Rainer V. fanden sie zu diesem Zeitpunkt leblos vor. Vergeblich versuchten Notärzte, ihn wiederzubeleben. Seine Frau wurde mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus nach Manacor gebracht, wo sie sich weiterhin in ärztlicher Betreuung befindet.
Die Kriminalpolizei suchte Irene dort bereits zweimal auf. Bei ersten Mal konnten sie die Frau nicht vernehmen, weil sie eine Atemmaske trug. Beim zweiten Mal, so scheint es, erhielten die Beamten von 76-Jährigen durchaus Informationen.
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