Der Minister, den die Opposition seit Tagen zum Rücktritt auffordert, räumte im Rahmen einer Pressekonferenz ein, dass es im Fall des an Tuberkulose gestorbenen 28-Jährigen Behandlungsfehler gegeben habe. Dies sei ein Ergebnis des Abschlussberichtes der internen Untersuchung, auf den sich Sansaloni berief. Die behandelnde Ärztin habe, obwohl es Hinweise auf eine mögliche Tuberkuloseinfekt ion gab, nicht entsprechend gehandelt. „Es ist möglich, dass es sich hierbei um einen diagnostischen Fehler handelte", sagte Sansaloni.
Mehrere Dutzend Ärzte und Krankenpfleger protestierten gegen die Einleitung der Disziplinarverfahren. Die interne Untersuchung förderte noch weitere Mängel ans Licht, sagte Sansaloni. So seien offenbar in der Notaufnahme im Krankenhaus von Inca regelmäßig Personen ohne Krankenversicherung aufgefordert worden, ihre Behandlungskosten selbst zu übernehmen. Dies entspreche nicht der derzeitigen Rechtslage.
Seit 2012 haben illegal in Spanien lebende Ausländer keinen Zugang mehr zum staatlichen Gesundheitswesen. Ihre Gesundheitskarten sind nicht mehr gültig, ihnen wird kein Hausarzt mehr zugewiesen. In den Notaufnahmen allerdings sei die Behandlung weiterhin gratis, sagte Sansaloni.
In Inca sei systematisch gegen diese Regelung verstoßen worden. Deshalb musste nun der Direktor des Krankenhauses gehen. Laut dem Gesundheitsminister sind mallorcaweit ausschließlich in Inca nichtversicherte Personen aufgefordert worden, Zahlungsverpflichtungen zu unterzeichnen. Eine solche soll auch Alpha Pam unterschrieben haben.
Nichtregierungsorganisationen wie „Ärzte ohne Grenzen" warnen sei tMonaten vor den möglichen negativen Folgen, die die Begrenzung des Zugangs zum Gesundheitswesen für die Bevölkerung haben könnte. Es drohe die Ausbreitung ansteckender Krankheiten wie etwa Tuberkulose. Sansaloni bestritt am Mittwoch, dass der Tod von Alpha Pam in diesem Zusammenhang zu sehen sei. „Es handelt sich um einen absolut außergewöhnlichen Fall", sagte der Minister, der erst seit sieben Monaten im Amt ist.
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