Bei der Siegerehrung am Sonntag lächelten die Organisatoren des
„Mallorca Classic” noch fröhlich mit Grégory Bourdy, dem
diesjährigen Gewinner des PGA-Turniers, in die Kameras. Inzwischen
dürfte ihnen das Lachen vergangen sein.
333.330 Euro kassierte Bourdy für seinen Sieg. Insgesamt
betrug das Preisgeld zwei Millionen Euro. Ob es auf dem Platz von
Pula-Golf nochmal so viel zu verdienen gibt, steht in den Sternen.
Denn am Dienstag verkündete Tourismusminister Francesc Buils
praktisch das Aus für das „Mallorca Classic”, das in diesem Jahr
zum fünften Mal ausgetragen wurde.
Die Balearen-Regierung finanziert das Turnier über das
Fremdenverkehrsamt Ibatur mit jährlich 4'6 Millionen Euro. Eine
Altlast, die von der Vorgängerregierung übernommen wurde und die
nach Ansicht von Buils untragbar ist. Zumal der Vertrag mit
Veranstalter „Match Golf Consulting” bis 2014 abgeschlossen wurde
und die Summe allein fürs Turnier 20 Prozent des Ibatur-Jahresetats
ausmacht. Die Regierung will die Abmachung jetzt kippen, was vom
ehemaligen Tourimusminister Joan Flaquer bereits als Fehler
kritisiert wird. Denn das „Mallorca Classic” habe sich zu einer
guten Werbung für die Insel entwickelt.
Immerhin werden die Bilder vom Turnier, das zur „PGA European
Tour” gehört, in alle Welt übertragen. In den vergangenen Jahren
haben die Organisatoren zudem Promis wie Boris Becker, Claudia
Schiffer, Anna Kournikova oder Rafael Nadal gewinnen können, die
auf der ITB in Berlin die Werbetrommel für den Event rührten und
nebenbei auch noch Mallorca als Destination ins beste Licht
rückten. Bleibt die Frage, ob das Jahr für Jahr 4'6 Millionen aus
der Staatskasse rechtfertigt.
Während das „Mallorca Classic” noch lief, standen allerdings die
sportlichen Aspekte im Vordergrund.
In schlechter Erinnerung behalten werden die Tage von Pula die
Deutschen Sven Strüver und Marcel Siem. Wenn sie 2008 wieder auf
der PGA European Tour spielen wollen, müssen die beiden
nachsitzen.
Beiden fehlten noch die entscheidenden Punkte für die direkte
Qualifikation, die mit dem Platz 115 der „European Tour Order of
Merit”, der „Geldrangliste” erreicht worden wäre. Dazu musste Siem
beim „Mallorca Classic” Siebter werden, Strüver hätte das
Überstehen des Cuts und dann ein Mittelfeldplatz gereicht. Doch
Strüver scheiterte schon nach zwei Tagen am Cut. Siem kam nur auf
den geteilten 27. Platz.
Auf demselben Rang wie Siem wurde am Schluss auch der
Österreicher Markus Brier notiert. Er hatte allerdings befreit
aufspielen können, war schon für 2008 qualifiziert.
Die Zukunft von Strüver und Siem entscheidet sich auf dem
spanischen Festland. Sie müssen in die Qualifying School, die Mitte
November auf dem Platz des Golfclubs San Roque nahe Cádiz
stattfindet.
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