Eigentlich ist sie ja „nur” Gastgeberin. In
Eva-Miriam Gerstners Design-Hotel „Q!” an der Berliner
Knesebeckstraße, nur wenige Meter vom Ku'damm entfernt, steigen
Hollywoodstars wie Brad Pitt, Angelina Jolie, Jodie Foster oder
Drew Barrymore ab. Und viele andere, die das Besondere lieben.
Wenn Partys gefeiert werden oder andere Events stattfinden,
steht die hübsche Eva-Miriam, mit 31 Jahren eine der jüngsten
Hotelchefinnen Deutschlands, inzwischen oft mit auf der
Einladungsliste. In der Berliner Society wird sie schon mal
schmunzelnd als „Udo Walz der Hotellerie” bezeichnet. „Das hat sich
einfach so entwickelt und ist schon manchmal eine schwierige
Rolle”, meint Eva-Miriam Gerst– ner, die gerade ein paar Tage mit
Freunden Urlaub auf einer Finca nahe Santa Maria machte. „Es begann
ursprünglich mit der PR fürs Hotel”, erklärt Eva-Miriam, die einst
BWL mit Schwerpunkt Marketing und Kommunikation studiert hat und
später unter anderem bei T-Mobile im Bereich Sponsoring arbeitete.
Sie ist auch als Model im Einsatz, macht zum Beispiel in Österreich
Werbung für Mineralwasser und Designküchen. Jobs, die die gebürtige
Waiblingerin ab und an ins Grübeln kommen lassen. „Ich möchte schon
als Geschäftsfrau ernst genommen werden”, betont sie. „Das ist aber
manchmal ein bisschen schwierig. Ich war zum Beispiel auf dem
Wiener Opernball und eine Zeitung hat mich anschließend in die
Kategorie ,Super-Kleider' eingeordnet. Das soll angeblich
Ausländern sonst nie passieren. Aber ich habe manchmal das Gefühl,
dass ich nicht ganz ernst genommen werde, wenn ich nur solche
Sachen mache.” Vor ein paar Jahren wollte die Geschäftsfrau auf
Mallorca heimisch werden. Sie hatte den Plan, einen Design-Club zu
eröffnen. Es blieb aber bei acht Monaten Arbeit im
Immobiliengeschäft, dann kehrte die junge Frau nach Berlin zurück.
Zusammen mit ihrem damaligen Lebensgefährten Wolfgang Loock (heute
sind die beiden nur noch Geschäftspartner) eröffnete sie 2004 das
Hotel „Q!”, zu der kleinen Kette gehören auch noch das Hotel
„Hackescher Markt” in Berlin und das „Atrium Rheinhotel” in Köln.
Aber das „Q!” ist das Flaggschiff von „Look-Hotels”, das von
Fachmagazinen zu den besten Design-Hotels der Welt gezählt wird.
„Vielleicht wirkt das Hotel zuerst sehr futuristisch, es ist aber
nicht so abgedreht, dass man sich nicht wohlfühlt”, meint die
Chefin, die unter dem „Q!”-Logo auch schon eine Modekollektion
rausbrachte – zusammen mit ihrer Schwester, die die Schneiderei von
der Pike auf gelernt hat.
Auf Mallorca gefallen Eva-Miriam Hotels wie das Puro oder das
Hotel Porti– xol, aber auch das Ca Sa Galesa. Konkrete eigene
Pläne, im Hotelwesen der Insel aktiv zu werden, gibt es derzeit
nicht. Dennoch soll im Arbeitsleben der Geschäftsfrau, die ihre
private Wohnung als „Design-Möbel mit Hippie-Style vermischt”
beschreibt, nächstes Jahre einiges geschehen. „Ich kann nicht ewig
der Popstar der deutschen Hotellerie sein. Und auch nicht
Deutschlands glamouröseste Hotelchefin. Da muss jetzt irgendwas
kommen.” Was genau, das weiß sie noch nicht. Angebote gibt es
viele. So könnte Eva-Miriam Gerstner zum Beispiel andere Hotels
beraten. „Und dann werde ich wahrscheinlich ein Buch schreiben,
eine Art Style-Guide. Ausserdem soll ich vielleicht eine
Internet-Sendung moderieren." Man wird wohl noch viel von ihr hören
...
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