Der Delikatessenhandel Son Vivor in Palma schließt nach 27 Jahren. | Unternehmen

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Das Sterben der beliebten Traditionsgeschäfte auf Mallorca geht weiter. Dieses Mal erwischt es einen Delikatessenladen an der Plaça de la Porta Pintada in Palma, dem kleinen Platz gleich neben der Plaça d'Espanya. Nach 27 Jahren Betrieb macht der Feinkosthandel Son Vivot für immer dicht. Zwar gibt es noch keinen konkreten Termin für die Schließung, allerdings soll bereits am Dienstag der Ausverkauf beginnen.

Die Betreiber teilten das Aus ihres Geschäfts den Stammkunden mit folgenden Worten mit: "Nach mehr als 27 Jahren mit Euch ist es an der Zeit, sich zu verabschieden. Es war uns eine wahre Freude, Euch die fantastischen Produkte zu präsentieren, die auf unseren Inseln hergestellt werden. Gleichzeitig sind wir sehr froh, dass wir unseren Beitrag zur Unterstützung der lokalen Erzeuger leisten konnten".

Seit 1997 verkaufte dieses emblematische Geschäft in Palma Köstlichkeiten der balearischen Gastronomie: Sobrassada, Oliven, Meersalz, Marmeladen oder Trockenfisch aus Formentera waren nur einige der Köstlichkeiten, die man im Son Vivot fand. Ab Dienstag wird mit der vollständigen Auflösung der Lagerbestände begonnen.

Die Ursprünge

Gegründet wurde Son Vivot seinerzeit von Antonio Abda. Seine unternehmerische Laufbahn geht sogar bis ins Jahr 1954 zurück, als er mit dem Vertrieb von Lebensmitteln begann. "Damals gab es nur Läden und kleine Lebensmittelgeschäfte", erinnerte sich Miguel Mulet, der heutige Verwalter und rechte Hand des Gründers, in einem Interview mit der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" im Jahr 2017.

1980 eröffnete Abad er zusammen mit anderen Partnern Minimax, einen der ersten großen Supermärkte in Palma, in der Calle Aragón. Als Eigentümer war Abad in vielerlei Hinsicht ein Pionier, er zeigte schon damals ein großes Interesse an der lokalen Produktion und förderte lokale Produkte, was zu jener Zeit eher ungewöhnlich war. Im Laufe der Jahre und mit dem Einzug vieler großer Supermärkte beschloss Abad, Minimax zu verkaufen, und eröffnete am 2. Januar 1997 Son Vivot, "ein Geschäft mit einem damals neuen Konzept, denn Abad verkaufte dort sowohl hochwertige lokale Produkte als auch nationale und internationale Produkte", erinnert sich Mulet.

Son Vivot hat sein rustikales Aussehen mit den opulenten Dekorationen, mit denen es einst begann, beibehalten, da die Philosophie darin bestand, das Bild der Tradition zu vermitteln. Es bestach durch eine starke Präsenz von Ziegeln und Holz und ist mit von der Decke hängenden Ramelet-Tomaten, Chilischoten, Knoblauchzehen und Sobrassada-Würsten. Als Antonio Abad in den Ruhestand ging, übernahmen seine Töchter Elena und Marga die Leitung des Geschäfts, das sie nun aufgeben werden.