Mallorcas Spitzenkoch Tomeu Caldentey will künftig unprätentiöser arbeiten. | J. Morey

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Mallorcas Spitzenkoch Tomeu Caldentey vom Restaurant "Bou" im Protur-Hotel Sa Coma an der Ostküste gibt überraschend seinen Michelin-Stern zurück.

Das ist am vergangenen Wochenende bekannt geworden. Per Twitter teilte der 45-Jährige die Schließung seines Lokals zum Stichtag 7. Juli mit. Den Guide Michelin hatte er bereits zum Saisonstart im Mai informiert – also vor dem Besuch der Inspektoren für die Ausgabe 2019.

Als Gründe werden laut Medienberichten die hohe Arbeitsbelastung und der mediale Rummel in der Gastronomie genannt. Zudem werde es schwieriger, motivierte Mitarbeiter zu finden, und immer weniger Gäste seien dazu bereit, im Restaurant 100 bis 200 Euro pro Kopf zu bezahlen. Die Rede war auch von Ermüdungserscheinungen.

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Caldentey hatte sein damaliges Restaurant "Molí d'en Bou" vor 18 Jahren in Sant Llorenç gegründet und war später nach Sa Coma gezogen, um sich wirtschaftlich an die Protur-Hotels anzulehnen. Der Name wurde vor einigen Jahren zu "Bou" verkürzt. 15 Jahre lang durfte man sich mit einem Stern schmücken.

Bereits am Mittwoch, 18. Juli, will der Spitzenkoch am bisherigen Standort aber unter dem Namen "Tomeu Caldentey Cuiner" neu eröffnen. Im Mittelpunkt stehen künftig Menüs in den Preisklassen 39, 49 und 69 Euro. Gekocht werden soll weiterhin auf gehobenem Niveau mit Inselspezialitäten, jedoch ohne Michelin-Ambitionen.

Die beiden Caldentey-Dependancen in Palma sollen laut Medienberichten kurz vor der Schließung stehen, damit sich der Meister voll und ganz auf sein neues Projekt konzentrieren kann. Es handelt sich um das "Taronja Negre" im Yachthafen Club de Mar am Paseo Marítimo sowie um das "Tomeu Restaurant amb Arrels" im erst 2017 eröffneten Altstadthotel Sant Jaume. Beobachter sprechen von einem hohen Konkurrenzdruck in der Spitzengastronomie auf Mallorca. (mic)