In vielen Kirchen auf Mallorca kann man das "Llit de la Mare de Déu” sehen (hier in der Heilig-Herz-Kirche zu Palma). | Ultima Hora

TW
0

Die Mallorquiner haben seit jeher ein Herz für die Muttergottes. Die Verehrung der Heiligen Jungfrau wird besonders an Mariä Himmelfahrt sichtbar. Eine Woche lang wird in vielen Gotteshäusern eine Marienfigur auf ihrem Totenbett ausgestellt. Dieser Brauch heißt „Llit de la Mare de Déu”, also „Bett der Muttergottes” und war einst im gesamten Reich der Krone von Aragón verwurzelt, in Valencia, Katalonien, Sardinien, besonders aber auf Mallorca.

Auf der Insel begann die Tradition der Marienbetten im 14. Jahrhundert und erlebt mittlerweile eine wahre Renaissance: Von Jahr zu Jahr wird in immer mehr Kirchen Maria auf dem Sterbebett ausgestellt. Beteiligten sich im vergangenen Jahr 67 Kirchen, was als neuer Rekord gefeiert wurde, so sind es in diesem Jahr 76, davon 20 in Palma und 56 in der „Part Forana”, wie der Rest der Insel genannt wird.

Mehrere Tage lang wird um den 15. August herum das „Llit de la Mare de Déu” ausgestellt, ehe es wieder in einer Seitenkapelle verschwindet – bis zum nächsten Jahr. In diesem Jahr wird in der Kathedrale von Palma zudem an diesem Montag, 14. August, eine alte Tradition wiederbelebt: Bei einer Messe um 20 Uhr wird die Mare de Déu Morta (Die tote Muttergottes) vom Altar zu ihrem Bett am Hauptportal getragen. Für die musikalische Untermalung sorgen der Kathe-dralchor unter der Leitung von Joan Company und der Organist Bartomeu Mut. Ab dem 15. August wird die Mare de Déu Morta dann in ihrem Bett dargestellt, bewacht von Engeln und Aposteln.

Besichtigen kann man sie in der Kathedrale sogar bis zum 22. August, jeweils montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 13.30 Uhr und 18.30 bis 20 Uhr sowie sonntags von 9.30 bis 13 Uhr und 18.30 bis 
20 Uhr.