Susy Gómez, die 1964 in Pollença geboren wurde, zählt zu den profiliertesten Künstlerinnen Mallorcas. Ihre Schau, die von Museumsdirektorin Imma Prieto kuratiert wurde, präsentiert eine Bildinstallation, die einen Raum schafft, der über die Leinwand hinausgeht und in dem die Betrachter einen Weg finden können, sich selbst zu erkennen. Künstlerin und Kuratorin sprechen von einem Raum, „der uns sagt, was wir vergessen haben, der uns daran erinnert, dass das, was wir vergessen haben, das ist, wer wir sind und was wir sind”.
Laut Prieto ist die Ausstellung Góme' auf verschiedenen Ebenen lesbar. Da ist zum einen die Schicht der persönlichen Erinnerung der Künstlerin und ihrer Rückkehr zu den Empfindungen, die sie hatte, als sie als Kind große Papierbögen mit Zeichnungen ausfüllte. Zum anderen die soziale und historische Schicht: „Sie spricht direkt die Kunstgeschichte an, vor allem wenn man bedenkt, dass diese Art von Übung oder Bildinstallation, die im Raum stattfindet, selten durchgeführt wurde, und wenn, dann von männlichen Künstlern”, erklärt die Museumsdirektorin.
Als Beispiel nennt sie die Werkreihe der Seerosen von Claude Monet, die „Rothko Chapel” von Mark Rothko oder den Lepanto-Zyklus von Cy Twombly. Die Bezugspunkte dieser Künstler seien Äußerlichkeiten, Natur, Geschichte und Religion. Das Werk von Susy Gómez dagegen entspringt einer Reflexion, einer inneren Arbeit und lädt den Betrachter ein, sich selbst zu finden. „Die Werke spiegeln uns als lebende Wesen in einem 21. Jahrhundert wider, das viele Herausforderungen zu bewältigen hat”, so Prieto. Gómez‘ „Geste gegen das Vergessen” wird bis Sonntag, 4. Juni, im Museum Es Baluard zu sehen sein.
Die zweite Ausstellung „Cuerpo en fuga. Membrane and Transition” ist ein Projekt des Künstlers Nauzet Mayor, der 1980 in Las Palmas de Gran Canaria geboren wurde, auf Mallorca lebt und arbeitet. Seine Schau betrachtet er als Dialog zwischen fragmentierten Körpern und auch mit den Körpern all derjenigen, die einen neuen, im Ausstellungsraum geschaffenen Raum betreten: Eine gespannte Membran erzeugt einen sich entwickelnden Ort in Form einer Sackgasse, der Nähe und zugleich aktive Beobachtung ermöglicht. Die Skulptur und die Ausstellung enthalten eine performative Ebene, auf der sich der Blick dem mikroskopischen Detail, der schmutzigen Geste und dem ständigen Fluss, der die ausgestellten Objekte verbindet, nähern kann.
Für diese Schau hat Museumsdirektorin Prieto den Katalanen Martí Manen gewonnen. Den derzeitigen Leiter der Stockholmer Kunststiftung Index zeichnet eine lange Karriere und internationale Anerkennung aus. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass die Arbeit, die wir auf territorialer Ebene leisten, auch im Ausland wahrgenommen wird und, dass unsere Künstler von den Fachleuten dieses Bereichs anerkannt werden”, nennt Prieto ihre Absicht, die hinter der Verpflichtung Manens stand. Zum anderen ermöglicht sie durch derartige Kontakte, dass Künstler von Mallorca sich auch im Ausland einen Namen machen können. Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 28. Mai.
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