Luxus und Gewalt: Der schwedische Film „Holiday” hat beim Festival Spanien-Premiere. | „Holiday” / Atlantida Film Festival

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Am Montag, 25. Juni, beginnt die achte Ausgabe des Atlàntida Film Fests. Begonnen hat es einst als reine Online-Veranstaltung auf der Internetplattform Filmin, in der analogen Welt geht es als Filmfestival in Palma heuer ins dritte Jahr. Mit der Präsentation des Programms haben die Festivalmacher jetzt den Countdown eingeläutet.

Im Zentrum steht der europäische Film und für alle Vorführungen gilt nach wie vor: Der Eintritt ist frei. Neu ist, dass mit 40 Filmvorführungen das Angebot verdoppelt wurde, hinzu kommen fünf Vorträge und neun Konzerte. Zudem ist die Zahl der Veranstaltungsorte gewachsen. Neben dem Programmkino Cineciutat, Castell de Bellver, dem Museu de Mallorca und Ses Voltes, werden auch im Museum Es Baluard, im städtischen Kulturzentrum Can Balaguer und im alten Gefängnis von Palma Filme gezeigt.

Eröffnet wird das Festival mit „Waldheim Walzer“. Der Dokumentarfilm führt zurück in das Jahr 1986. Als damals der ehemalige UNO-Generalsekretärs Kurt Waldheim für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten kandidierte, kam seine Nazi-Vergangenheit ans Tageslicht. Für diesen Film über Lüge und Wahrheit, „alternative Fakten“ und individuelles und kollektives Bewusstsein erhielt die österreichische Regisseurin Ruth Beckermann bei der vergangenen Berlinale den Goldenen Bär für den besten Dokumentarfilm. Ihre Eltern sind Überlebende des Holocaust.

Ebenfalls auf der Berlinale ausgezeichnet wurde der Spielfilm „Ondes de choc: Journal de ma tête” (Schockwellen: Mein geistiges Tagebuch) der Schweizer Regisseurin Ursula Meier. In dem Psychodrama über ein Gewaltverbrechen spielt Fanny Ardant eine der Hauptrollen.

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Zwei Regisseure, die für den Oscar 2018 nominiert waren, stellen erstmals in Spanien ihre neusten Werke vor. Der französische Cineast Barbet Schroeder präsentiert seinen Film „Le vénérable W.“, der französisch-britische Filmemacher Roland Joffé („The Killing Fields“ und „The Mission“) seinen jüngsten Streifen „The Forgiven“. In dem Spielfilm spielt Forest Whitaker den südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu, der die Wahrheit über das Apartheid-System in seinem Land aufdeckt.

Nichts für Zartbesaitete ist die Schlüsselszene des Dramas „Holiday“ der schwedischen Regisseurin Isabella Eklöf. Deshalb flimmert er auch nicht über die Open-Air-Leinwand in Ses Voltes. Als „außergewöhnlich“ bezeichnete der „Hollywood Reporter“ die Uraufführung des Films über das Leben einer Gangsterbraut zwischen Luxus und Gewalt beim diesjährigen Sundance Festival. Beim Atlàntida Film Fest hat „Holiday“ seine Spanien-Premiere.

Erstmals in Spanien wird auch der Dokumentarfilm „Playing The Part“ über Sir Ian McKellen gezeigt, der durch seine Rolle als Zauberer Gandalf in den Trilogien „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ weltbekannt wurde. Im Mittelpunkt des Films stehen nicht nur sein Leben und Werk, sondern auch seine Rolle als Aktivist für die Rechte von Homosexuellen. McKellen gilt als der erste Schauspieler, der als Nominierter bei der Oscarverleihung öffentlich mit seinem Lebensgefährten auftrat.

Die analoge Version des Festivals in Palma wird am Sonntag, 1. Juli, enden und online am Mittwoch, 25. Juli.