Eine Probe der Bellini-Oper "Norma" im Teatre Principal. | Video: Última hora

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Oper ist immer auch etwas fürs Auge. Was dies betrifft, darf das Publikum einiges erwarten, wenn am Mittwoch, 6. Juni, die Bellini-Oper „Norma“ Premiere im Teatre Principal hat. Mit diesem musikalischen Drama, das zuletzt vor zehn Jahren in Palmas Opernhaus aufgeführt wurde, endet die Spielzeit 2017/2018.

Das diesjährige Finale ist eine Produktion des Teatro di San Carlo in Neapel. Und manche Kritiker bezeichneten die Inszenierung von Lorenzo Amato als das Beste, was das Theater in Süditalien in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat.

Zu verdanken ist dies vor allem auch der Kostümbildnerin Franca Squarciapino, die 1990 für ihre Arbeit in dem Film Cyrano de Bergerac mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, und ihrem Lebensgefährten, dem Bühnenbildner Ezio Frigerio. Beide arbeiteten für bedeutende Produktionen an den großen Theaterhäusern Europas.

Eine monumentale Szenografie, die ein keltisches Ambiente suggeriert, der Einsatz von Projektionen, welche die Wirkung der Dreidimensionalität verstärken, sowie eine nüchterner Realismus, der sich bis in die Farben der Kostüme zieht – vor diesem Setting entfaltet sich die dramatischste Oper von Vincenzo Bellini (1801-1835), deren Protagonistin Norma widersprüchliche Facetten in sich vereint: Priesterin, Liebhaberin, Mutter und Rivalin, getrieben von Rache durch ihre nicht beantwortete Liebe zu dem römischen Prokonsul Pollione.

Kostüme und Bühnenbild tragen die Handschrift des international renommierten Paars Franca Squarciapino und Ezio Frigerio.

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In den Rollen dieser beiden Figuren treten die Sopranistin Yolanda Auyanet und der Tenor Sergio Escobar auf. Beide spanischen Sänger sind auf bedeutenden Bühnen und Festivals zu Gast, ebenso in der Rolle der Adalgisa die georgische Mezzosopranistin Ketevam Kemoklidze, die für ihre Mitwirkung in dem Film „Io Don Giovanni“ von Carlos Saura mehrfach ausgezeichnet wurde, und der polnische Bass Wojtek Gierlach als Oroveso. Mit der Sopranistin Inma Hidalgo (Clotilde) und dem Tenor Antoni Lliteres (Flavio) stehen auch zwei mallorquinische Solisten auf der Bühne.

Weitere Ausführende sind die Mitglieder des Chors des Teatre Principal. Im Graben sitzt wie üblich das Sinfonieorchester der Balearen, diesmal unter der Leitung von Andrés Salado.

Die Aufführungen beginnen am Mittwoch, 6. Juni, und Freitag, 8. Juni, um 20 Uhr sowie am Sonntag, 10. Juni, um 18 Uhr. Die 25-minütige Pause eingerechnet, wird der Opernabend knapp drei Stunden dauern. Karten für 10 bis 60 Euro sind an der Theaterkasse und online (www.teatreprincipal.com) erhältlich. Für die Vorstellung am 6. Juni werden zwei Buslinien zur Verfügung gestellt, die Opernbesucher aus dem Umland nach Palma bringen. Der Transport ist gratis, als Fahrkarte gilt das Online-Ticket.

Am Tag vor der Premiere wird es außerdem eine Hommage an den Bühnenbildner Ezio Frigerio geben. Um 19.30 Uhr werden am Dienstag, 5. Juni, Paolo Pinamonti, der Direktor des Teatro di San Carlo, und Regisseur Lorenzo Amato in Can Balaguer zusammentreffen.