Das alte Eingangstor zum Friedhof in Sóller. Mehr Fotos in der Fotogalerie.

TW
0

Das Tramuntana-Städtchen Sóller ist bekannt für seine Jugendstil-Ornamente. Nach Palma weist Sóller das zweithöchste Aufkommen an schmückendem Beiwerk und Häusern auf Mallorca aus der spanischen "Modernismo"-Epoche aus. Doch der gut ein Jahrhundert alte Zierrat droht für immer verloren zu gehen, warnt die Vereinigung Arca.

Hinter der Organisation steht der Verein der Altstadtbewahrer in Palma. Er setzt sich mittlerweile auf der ganzen Insel für die Bewahrung von historischen Kulturgütern ein, seien es vollständige Landhäuser oder nur einzelne Elemente im Stadtbild. (Siehe dazu die Fotogalerie links.)

Jetzt hat Arca sein Augenmerk auf die fehlende Pflege der Jugendstilelemente im Orangental von Sóller gelegt. Es sind auch jene Ornamente, die dem Ort einen besonderen Charme verleihen und Urlauber wie ein Magnet anlocken.

Arca benennt als Missstände unter anderem die schmiedeeisernen Arbeiten am Herrenhaus Can Torres in der Avinguda de Cristòfol Colom unweit des Rathausplatzes. Sie wurden einst von Meister Manuel Carrascosa geformt. Das Haus beheimatet als Arbeit auch den mythischen "Drachen des Gartens der Hesperiden".

Weitere Schäden haben die Altstadtbewahrer am Friedhof festgestellt. Der verrosten Zierrat aus Eisen und verwittern Grabsteine mit Jugendstil-Ornamenten und - Inschriften.

Verfall fand sich auch am roten Landhaus Casa Vermella de l'Alqueria del Compte, am Weg nach Biniaraix gelegen. Es handelt sich um ein einzigartiges architektonisches Schmuckstück, dessen Dachüberhang bereits viele Schäden aufweist.

Hinzu kommen viele Defekte an schmiedeeisernen Gartenzäunen, etwa in der Gran Via von Sóller, die seit Jahre keinen Farbanstrich erhalten haben. Arca hat das Rathaus aufgefordert, hier teilweise Parkverbote auszusprechen, um die Schönheit der antiken Handwerksarbeiten für alle sichtbar zu machen.