Am Flughafen auf Mallorca erleben Urlauber immer wieder Chaos am Mietwagenschalter – vor allem bei Goldcar.

Am Flughafen auf Mallorca erleben Urlauber immer wieder Chaos am Mietwagenschalter – vor allem bei Goldcar. | Archiv/privat

Patrick CzelinskiPalma, Mallorca28.02.25 14:35
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Immer wieder geraten Mallorca-Urlauber in eine Kostenfalle beim Mietwagenanbieter Goldcar – ohne vorherige Warnung! Genau das ist einem MM-Leser jetzt auf der Insel passiert. Lukas Kiesewetter (28) aus Leipzig, der eigenen Angaben zufolge eigentlich immer gute Erfahrungen mit dem Anbieter gemacht hatte, buchte den Mietwagen für seine jüngste Mallorca-Reise wie immer im Internet, ließ sich von negativen Bewertungen und Medienberichten (auch bei MM) über den Verleiher nicht abschrecken – und zahlte am Ende nicht mit Geld, sondern mit Nerven!

An einem Mittwochabend, dem 5. Februar 2025, landete Kiesewetter pünktlich um 21.45 Uhr auf Mallorca. Seine Mietwagenbuchung bei Goldcar hatte er über einen Zwischenanbieter auf Check24 vorgenommen. Der Abholtermin war für 22.30 Uhr angesetzt. Kiesewetter hatte sich für einen Kleinwagen mit einem umfassenden Versicherungspaket und einer Kaution von 1400 Euro entschieden – vermeintlich eine sichere Wahl.

Überraschung bei der Abholung: Neue Bedingungen

Vor Ort empfing ihn eine Mitarbeiterin von Goldcar, prüfte seine Daten und ließ ihn dann wissen: Seit dem 1. Januar 2025 habe sich alles geändert! Die bisherigen Konditionen galten nicht mehr. Statt einer 1400-Euro-Kaution kämen auf ihn nun zusätzliche Vorabbelastungen zu: eine Selbstbeteiligung von 3500 Euro für Schäden, weitere 3500 Euro für Diebstahl, die weiterhin zu hinterlegende Kaution von 1400 Euro sowie eine Tankgebühr von 216 Euro. Insgesamt wollte Goldcar eine Summe von 8616 Euro auf seiner Kreditkarte blockieren!

Auf dem Vertrag haben die Goldcar-Mitarbeiter handschriftlich vermerkt, welche Kaution Lukas Kiesewetter angeblich hätte bezahlen müssen.

Keine vorherige Kommunikation – und eine zweifelhafte Alternative

Kiesewetter hatte von diesen vermeintlichen Änderungen zuvor keine Mitteilung erhalten. Eine E-Mail oder ein Hinweis in der Buchungsbestätigung? Fehlanzeige. Die einzige Alternative, die ihm vor Ort angeboten wurde: Er könne 220 Euro in bar bezahlen, um den Wagen ohne die enormen Kautions- und Selbstbeteiligungsbeträge zu erhalten.

Doch darauf ließ sich der Urlauber nicht ein. "Das bezahle ich nicht, ich bin für fünf Tage bei meiner Schwester", entschied Kiesewetter – und verzichtete auf den Mietwagen. "Wie hätte das denn gehen sollen", fragt der junge Mann im MM-Gespräch? "Welcher normale Mensch hat überhaupt ein Kreditkartenlimit von 9000 Euro?" Und so zog der Mallorca-Freund ohne Auto davon, während das Personal auf dem Vertrag vermerkte: "Fahrzeug nicht abgeholt".

Kosten für Taxi und laufende Reklamation

Statt des gebuchten Mietwagens musste Kiesewetter ein Taxi nach Llucmajor nehmen – Kostenpunkt: 60 Euro. Diese reklamierte er später, bislang jedoch ohne Erfolg. Check24 teilte ihm lediglich mit, dass die Reklamation noch läuft. Ob er nach dieser Erfahrung noch einmal bei Goldcar buchen wird? Wohl kaum!

In den vergangenen Monaten hatten zahlreiche MM-Leser von ähnlichen Erlebnissen mit Goldcar berichtet. MM hat den Vermieter mit den Vorgängen konfrontiert, bislang aber keine Antwort erhalten.