Am Herd mutiert Kike Martí zum Magier. | Patricia Lozano

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König Felipe VI., Ministerpräsident Pedro Sánchez und internationale Fußball-Stars sind nur einige der zahlreichen Prominenten, die bereits die Paella-Gerichte von Spaniens wohl bekanntestem Reis-kochexperten, Kike Martí, genossen haben. Denn der 52-jährige Gastronom, der in der Gemeinde Santa Maria del Camí in der Inselmitte das Restaurant Va d’Arròs führt, ist ein Meister in der Kochkunst des spanischen Nationalgerichts und darf – was wohl noch bedeutsamer als ein Michelin-Stern ist – den VIP-Bereich bei den Spielen der spanischen Fußballnationalmannschaft samt ihrer hochkarätigen Entourage kulinarisch aufs Feinste verwöhnen. Das verschafft ihm im Kastilischen den ehrenvollen Titel „Maestro Arrocero de La Selección Española Cocina Profesional”, der landesweit nur einmal vergeben ist.

Martí ist zwar in Valencia geboren, wo das erste Paella-Rezept im 18. Jahrhundert seinen Ursprung haben soll. Aber aufgewachsen ist er in Sóller im Nordwesten der Insel. Im MM-Gespräch sagte der Chef, der Spanien auch bei internationalen Kochwettbewerben vertritt: „Auf Mallorca kann man genauso gut Paella essen wie in Valencia. Eigentlich gibt es nur zwei entscheidende Kriterien: Entweder man ist ein guter oder man ist ein schlechter Koch, das ist alles.”

Seinen Kreationen, die er in seinem einfach gehaltenen Restaurant zu erschwinglichen Preisen anbietet, haben daher einen ganz eigenen, typischen Touch von der Baleareninsel, wie er ferner erklärt: „Wir bieten auf der Speisekarte neben der klassischen Paella ‚mixta’ auch Reisgerichte mit edlem Schweinefleisch, mit Kabeljau, einem Hauch von Sobrassada oder etwa Schnecken oder Kaninchen an Zwiebeln.” Eigenen Angaben nach kann der balearische Spitzen-Genußoptimierer bis zu 85 verschiedene Gerichte auf der Basis des Paella-Grundrezepts kreieren, wovon jedoch lediglich elf zum festen Menü-Bestandteil seines Speiselokals gehören.

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Die wichtigsten Zutaten sind für den mallorquinischen Starkoch jedoch von ganz anderer Art, wie er sagt: „Essenziell ist beim Kochen, dass man sich Zeit nimmt und es mit Hingabe vollzieht. Bei der Paella handelt es sich um ein Gericht des einfachen Volkes, jedoch ist die Zubereitung in einer großen Pfanne und auf kräftiger Flamme etwas kompliziert.”

Der Meister-Gourmet, der übrigens am 18. Mai beim MM-Golf-Frühlingscup powered by Minkner & Bonitz in Alcanada für die Speisen am Halfway House sorgt, sagt zudem: „Ich kann eine gute Paella auf Anhieb durch den Geruch, die gelbe Farbe und die cremige Beschaffenheit des Reises erkennen. Denn nur bei gut ausgewählten Zutaten spielt das alles richtig zusammen.” Der renommierte Koch, der sein Paella-Restaurant zusammen mit dem Winzer Andrés Gelabert, dem Betreiber von Bodegas Angel, 2021 eröffnete, gibt sich bescheiden. „Die Leute kommen nicht zu uns, weil wir ein anspruchsvolles Gourmet-Restaurant sind. Vielmehr geht es ihnen darum, am Sonntag ihre Cousins wiederzusehen, bei einem Familien-Happening mit festlichem Essen.”

Kike Martí, der in seiner Freizeit leidenschaftlicher BMW-Motorradfahrer ist, vertreibt zudem unter dem Firmennamen Arrózame weltweit Reissorten und gibt Weiterbildungen in der Kunst des Paella-Kochens. Zudem engagiert sich der Valencianer in Sozialprojekten in Bolivien.