Die Uhr schlägt elf, als Hannah Berdan die Tür des kleinen Boutiquehotels ihrer Eltern in Santanyí öffnet. Von drinnen erklingt das Brummen der Kaffeemaschine.Die 24-jährige Residentin lächelt, als sie an einem Tisch Platz nimmt. Sie streicht sich eine lange blonde Haarsträhne hinters Ohr, bevor sie selbstbewusst ihre Geschichte schildert.
Berdan hat ein großes Ziel vor Augen, auf welches sie mit aller Kraft hinarbeitet: Schauspielerin werden. Strenggenommen ist sie das bereits, da sie bereits einige Rollen in Fernsehproduktionen übernommen hat. „Ich bin jedoch stets auf der Suche nach neuen Engagements und möchte mich natürlich weiterentwickeln”, so die großgewachsene, schlanke junge Frau. „Eigentlich war für mich schon als Kind klar, dass ich Schauspielerin werden möchte. Sobald ich eine Kamera sah, schnappte ich mir diese und begann mich zu filmen. Dann stellte ich meine Freundinnen vor, oder habe mich eben einfach in Szene gesetzt und irgendetwas erzählt”, sagt Berdan und ihre grünen Augen strahlen. „Später habe ich sogar mit meinen Freundinnen kleine Drehbücher und Geschichten geschrieben, die wir dann vor der Kamera aufgeführt haben. Anschließend habe ich dann die Videos versucht so professionell wie möglich zu bearbeiten und zu schneiden. Das war ein Spaß”, so Berdan, als sie in Erinnerungen schwelgt.
Nach jenen ersten Erfahrungen habe sie sehr früh damit begonnen, Jobs hinter der Kamera zu ergattern, um „einen Fuß in die Tür des Filmgeschäfts” zu bekommen. „Ich wollte überall Erfahrungen sammeln und habe alle Infos aufgesaugt wie ein Schwamm”, so die in Frankfurt am Main geborene Residentin. Ob in der Kostümabteilung oder als Promibetreuerin bei den TV-Shows „The Masked Singer” und „In der Höhle der Löwen” – sie nahm alle Jobs an und sammelte dort wertvolle Kontakte, zum Beispiel zu Regisseuren, Schauspielern, Agenturen und Angestellten vom Casting. Das half ihr des Öfteren bei der Auftragssuche. Sie betont jedoch, dass das Networking zwar ungemein wichtig sei, sie aber nicht allein auf diese Weise ihre bisherigen Aufträge bekommen habe. „Es ist ein schwerer, langer Weg, wenn man sich einen Namen machen will, und man muss bereit sein, sehr viel dafür zu arbeiten”, so Berdan.
Nachdem sie an der Deutschen Schule in Palma ihr Abitur gemacht hatte, finanzierten ihr ihre Eltern die Ausbildung an einer privaten Schauspielschule in Köln, um ihre Karriere zu unterstützen. Seitdem pendelt sie regelmäßig zwischen Santanyí und Köln, wo sie die meisten ihrer Jobs hinter und vor der Kamera hat.
Ihre erste Rolle spielte Berdan 2021 in der RTL-Verfilmung des Lebens von Boris Becker „Der Rebell”. Sie spielte darin die erste Jugendliebe des Tennisstars. „Das war so ein geiles Leben! Der Job hat mir viel Freude bereitet”, sagt Berdan und lacht. „Auch, wenn es super intensiv und anstrengend war.” Wie anspruchsvoll es ist, einen ganz anderen Charakter zu spielen, habe sie besonders in einer Rolle als Krankenschwester am Infoschalter einer Samenbank in der Kriminalfilmreihe „Nord, Nord, Mord” erfahren. „Ich musste eine echt unsympathische Zicke spielen, das war ungewohnt”, berichtet sie.
Zwischen den Aufträgen hilft sie im Restaurant des Hotels Santanyí, das ihre Eltern in dem Ort betreiben. Vor allem an Markttagen, wenn Santanyí aus allen Nähten platze und die Tische voll seien, übernehme sie mit ihrem Vater die Terrasse, während ihre Mutter in der Küche stehe und für die Gäste koche. Als Juniorchefin scheue sie sich nicht vor der Übernahme von Verantwortung und packe mit an. „Sie hat uns schon ein paar mal aus der Patsche geholfen”, so die stolze Mutter Silke Berdan.
Auch auf Mallorca könnte sie demnächst vor der Kamera stehen. Spruchreif sei das aber noch nicht. Ganz sicher sei dagegen, dass die Insel immer ihre Heimat bleiben und dass sie immer wieder hierher zurückkehren werde, auch wenn sie für den einen oder anderen Job nach Deutschland reisen muss.
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