Die Gastronomen, Hoteliers und Clubbetreiber Mallorcas haben dringend schärfere Maßnahmen gegen sogenannte Saufurlauber gefordert. Die Lage an der deutschen Urlauber-Hochburg Playa de Palma sei inzwischen "alarmierend" und "unhaltbar", versicherten die wichtigsten Unternehmer-Verbände dieses Gebiets der Insel in einer gemeinsamen Pressemitteilung, die am Mittwochabend veröffentlicht wurde. "Jetzt reicht's", heißt es in dem "dringenden Aufruf" an die Behörden.
Mit ihrem schlechten Benehmen beschmutzten zahlreiche Touristen zunehmend das Image der Playa de Palma, klagen der Hotelierverband AHPP, der Gastrozusammenschluss CAEB und der Nachtclubverband ABONE. Sie fordern von den für den "Ballermann" zuständigen Behörden drastische Maßnahmen, wie sie etwa die niederländische Metropole Amsterdam eingeführt habe. Die auf den Straßen verhängten Bußgelder müssten etwa sofort an Ort und Stelle bezahlt werden, heißt es.
Die Unternehmer warnen, die Lage könne in Zukunft noch schlimmer werden, wenn den "Saufurlaubern" nicht bald Einhalt geboten werde. "Nicht nur die Gegenwart, auch die Zukunft des wichtigen Tourismusgebiets" sei gefährdet, wenn es nicht bald unter anderem eine stärkere Polizeipräsenz und mehr Kontrollen gebe. Bereits am Dienstag hatten unter anderem der Wirt des "Deutschen Ecks" und die Betreiberin des Gasthauses "Zur Krone", beide mitten in der neuralgischen Party-Zone gelegen, ihrem Ärger Luft gemacht. Die Lage werde immer schlimmer, die Urlauber immer zügelloser.
An diesem Donnerstag dann veröffentlichte die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" einen Bericht über den neuesten Trend an der Playa de Palma. Demnach beziehen immer mehr Besucher keine Hotelzimmer, sondern bleiben nur 24 bis 48 Stunden an der Playa de Palma und nächtigen am Strand. Die restliche Zeit vertreiben sie sich mit Alkoholgenuss. Die Getränke und Fast-Food besorgen sie sich in Supermärkten. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Initiatoren der Playa-Qualitätsoffensive "Palma Beach" beklagt, die Lage mit überwiegend deutschen Trinktouristen sei nach der Pandemie schlimmer denn je.
4 Kommentare
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@Heinrich, für mich fängt der Urlaub an wenn ich im Flieger sitze und da gönne . ich mir gern ein glas Sekt . Exzessiver Konsum muss nicht sein eine 0,5 o/oo grenze. wäre super aber auch die Fluggesellschaften profitieren vom Alkohol verkauf. dass beisst sich aber irgendwie in schwanz. Großartig Besoffene nicht zu transportieren, der Ärger am nächsten Tag im Geschäft. die zusätzlichen Kosten, wären ein genialer Erziehungseffekt.
Hajo Hajo@Hajo, die ganze Diskussion erinnert mich an die Ballade von J.W. von Goethe: Der Zauberlehrling (lohnt sich zu googeln). Da heißt es in einem Abschnitt: "Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd' ich nun nicht los." Die heutigen "Geister" sind größtenteils 18-30 jährige junge Männer. Der Anteil an weiblichen Exzesstouristen ist da wohl eher gering. Die setzen sich also vor ihre Computer und buchen billige Flüge nach Mallorca. Dagegen ist ja erst einmal nichts einzuwenden. Was wollen diese Menschen dort? Feiern und sich von Musik beschallen lassen ist absolut OK. Komasaufen, am Strand schlafen, auf die Straße kotzen, Wildpinkeln, die Stadt/den Strand vermüllen usw. geht aber gar nicht. Warum sind diese jungen Leute so??? Das ist sicher nicht die Mehrheit der auf Mallorca befindlichen Gäste. Da sollten mal Psychologen Stellung zu nehmen. Ich habe dafür keine Erklärung. Ich war auch kein Kind von Traurigkeit, aber so habe ich mich nicht benommen! Was machen die Leute eigentlich mit ihren täglichen Kopfschmerzen, wenn sie 7 Tage durchgesoffen haben? Mir hat eine durchzechte Nacht für das nächste halbe Jahr gereicht!! ;-) Nun zum Müll, den Bierdosen/Flaschen und Pappkartons. In nahezu jeder deutschen Stadt wird man - wenn man erwischt wird - für die Hinterlassenschaften von Hunden, ausgespuckten Kaugummis, wild entsorgtem Müll, Kippen auf die Gehsteige schnippen usw. von Ordnungskräften direkt zur Kasse gebeten. In Colonia Sant Jordi wird das ab sofort an den Stränden und in der Umgebung bereits heftig bestraft. Das sollte man überall an den Brennpunkten einführen. Dazu bräuchte es allerdings ziemlich viel zusätzliches Personal. Wie ich schon unter einem anderen Artikel kommentierte, sollten auch die Fluggesellschaften zur Verantwortung gezogen werden. Ab einer bestimmten Promillegrenze (0,5) sollte angetrunkenen Passagieren die Beförderung verweigert werden. Das tut denen richtig weh! Nüchtern werden, neues Ticket kaufen, Ärger zu Hause........Während des Fluges sollte ohnehin kein Alkoholverkauf erfolgen. Wie der Alkoholverkauf vor Ort allerdings eingeschränkt werden sollte/könnte ist mir schleierhaft. Daher sind mir auch die Beschwerden der Wirte, Gastronomen, der Hotelbesitzer usw. eher "Scheinargumente" oder gar gelogen. Die machen täglich ihren Umsatz mit entsprechendem Verdienst. Fazit: die Exzesstouristen können nur über Geldstrafen, die richtig weh tun, zur Einhaltung von normalen Benimmregeln "erzogen" werden. Und wenn noch so viele Daumen nach unten gedrückt werden. Ich stehe zu meinen Aussagen!
Umkehrschluss = fragt Euch doch mal, WER verkauft denn den Alkohol an die Urlauber und verdient sich eine goldene Nase? Sind das nicht Besitzer der Hotels, Gaststätten und Supermärkte? - Und die wollen sich auch noch beklagen?? >>>>Also sollten sie doch die Probleme erst mal unter sich lösen, statt auf den Uralubern rum zu prügeln.<<< WER verkauft denn hier die Partyreisen und das Europaweit? Gäbe es also keine passenden Verträge mit Partnern auf den Balearen, wäre doch damit Schluss - oder? Vor einiger Zeit weigerten sich Fluggesellschaften betrunkene Urauber überhaupt einschecken zu lassen. Scheinbar gibts das nicht mehr? Ebensowenig Alkohol an Bord zu verkaufen. Also sind sie doch selbst schuld.
Da hilft nur eins, Strafmaßnahmen ohne Ende einführen. Das Bußgeld gleich vor Ort kassieren: für Wildpinkeln, Kotzen, schlafen am Strand, besoffen beim Flugantritt sein, Grölen ab 23 Uhr usw. Jedem Ankommenden am Flughafen den Strafkatalog in die Hand drücken. Wer dann noch sagt, er/sie wusste von nichts, dem ist nicht zu helfen.