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Schätzungsweise 1000 Menschen sind an diesem 1. Mai dem Aufruf der Gewerkschaften gefolgt und durch die Straßen Palmas gezogen. Die Route des Protestmarsches führte traditionsgemäß durch die Innenstadt Palmas und endete am Parc de la Mar. Eine spezielle Note erhielt die Veranstaltung durch die Tatsache, dass in wenigen Wochen Regional- und Kommunalwahlen in Spanien stattfinden. Im Anschluss an den Protestzug wandten die beiden regionalen Gewerkschaftsführer und der balearische Arbeitsminister Worte an die Teilnehmer.

Der Chef der Gewerkschaft UGT, Lorenzo Navarro, mahnte mit Blick auf die hohe Inflation "mehr Rechte für die Familien" an. Die steigenden Preise, so sein Credo, gingen zu einem "bedeutenden Teil" auf die Gewinne der Unternehmer zurück. "So manche Firma verdient sich derzeit eine goldene Nase", sagte Navarro, und forderte im gleichen Atemzug höhere Gehälter, um die gallopierende Inflation auszugleichen. "Einen festen Arbeitsplatz zu haben, reicht nicht mehr."

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José Luis García, Gewerkschaftsführer der CCOO auf den Balearen, appellierte indessen an die Unternehmer, die Gespräche zu den Tarifabschlüssen in mehreren Branchen nicht weiter zu blockieren. Dabei verwies er auf die Corona-Hilfen, die die Politik den Unternehmen zukommen ließ, "die aber jetzt bei den Arbeitnehmern nicht ankommen". García kritisierte in diesem Zusammenhang die seiner Meinung nach ungleiche Verteilung der Unternehmensgewinne.

Der balearische Arbeitsminister Iago Negueruela (Sozialdemokraten PSOE) ließ sich die Gelegenheit kurz vor den Wahlen nicht nehmen, den Gewerkschaften beizuspringen. Er erinnerte daran, dass mit dem neuen Tourismusgesetz die Rechte der Arbeitnehmer gestärkt würden. Als Beispiel nannte er die verpflichtende Einführung höhenverstellbarer Hotelbetten, die es Zimmermädchen erleichtere, ihre Arbeit durchzuführen. "Die PSOE steht bei diesen Wahlen als Garant für Arbeitnehmerrecht", sagte Negueruela.