Der globale Immobilieninvestor Ivar Tollefsen aus Norwegen erwarb 2022 das spektakuläre Anwesen Sa Fortalesa über der Bucht von Pollença. | Archiv

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Es ist eben doch ein gewaltiger Unterschied, ob man reich, sehr reich oder superreich ist. Nehmen wir einmal Sir Richard Branson als Beispiel, seines Zeichens Gründer und Vorstandsvorsitzender der britischen Virgin Group, einem weltweiten Unternehmenskonglomerat, das mittlerweile vom Musiklabel Virgin Records bis zum Weltraum-Reiseveranstalter Virgin Galactic reicht. Rund drei Milliarden Euro soll Branson besitzen. Ihn "nur" als reich oder sehr reich zu bezeichnen, käme fast einer Beleidigung gleich.

Ähnliches dürfte man von Ivar Tollefsen behaupten, dem globalen Immobilien-Mogul aus Norwegen, dessen Privatvermögen vom renommierten Wirtschaftsmagazin Forbes in diesem Jahr auf knapp acht Milliarden Euro taxiert wurde. Neben einem immensen Vermögen haben beide Milliardäre noch etwas gemein: Ihr geschäftliches Interesse an Mallorca. So erwarb der Norweger im vergangenen Jahr das spektakuläre Privatanwesen Sa Fortalesa hoch über der Bucht von Pollença, das in den vergangenen Jahren Schauplatz glamouröser Hochzeitsfeiern – unter anderem der von Tennis-Superstar Rafael Nadal – und anderen High-Society-Events aber auch von internationalen Film- und Fernsehproduktionen war. Tollefsen zahlte für das zum Kulturerbe der Balearen gehörende Anwesen knapp 62 Millionen Euro. Und will es weiterhin als Mega-Luxus-Location auf der Insel nutzen.

Sir Richard Branson muss darauf noch etwas warten. Der Brite kaufte vor acht Jahren das einstige, 300 Hektar große Landgut Son Bunyola in der Gemeinde Banyalbufar zum Preis von 15 Millionen Euro. Nach 30 weiteren Millionen an Umbaukosten soll der Herrensitz in diesem Jahr als „luxuriösestes Hotel im gesamten Mittelmeerraum”, so Branson, eröffnen. In nackten Buchungszahlen heißt das: 600 Euro für ein Standardzimmer mit Frühstück. Pro Nacht, versteht sich.

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Der Neubau selbst stammt aus der Hand des mallorquinischen Architekten Guillermo Reynés. 60 bis 70 Arbeiter schuften derzeit jeden Tag im Akkord und verwenden, wann immer es möglich ist, Materialien von der Insel, egal ob für die Fliesen oder die Decken aus Holzbalken und Marès-Stein. Dabei werden zahlreiche Relikte aus der Zeit der alten Finca Son Bunyola in den Hotelbau integriert: ein Altar, ein Kapellenraum und mehrere Brunnen. Sogar zwei Talayots, typische dickwandige Turmbauten aus der Epoche der Talayot-Kultur, lassen die Arbeiter wieder freilegen.

Sowohl für Branson als auch für Tollefsen sind ihre Vorhaben auf Mallorca keinesfalls nur unbedeutende Investmentspielereien. Ganz im Gegenteil. Beide Top-Unternehmer befriedigen auf der Insel vielmehr eine langsam aber sicher wachsende Nachfrage nach Super-Luxus-Unterkünften auf der Insel, deren Kunden auf noch mehr Exklusivität und Extravaganz wert legen als sie in herkömmlichen Fünf-Sterne-Herbergen finden.

Sa Fortalesa und Son Bunyola stehen für diesen Wunsch nach Ultra-Nobelherbergen längst nicht allein auf der Insel da. Auch das derzeit noch im Großumbau befindliche Traditionshotel Formentor auf der gleichnamigen Nordhalbinsel soll nach seiner geplanten Eröffnung zu Ostern kommenden Jahres vor allem Unterkunft für die Reichsten aus aller Herren Länder bieten. Und zwar unter dem Namen der gleichnamigen Hotelgruppe als "Four Season Resort at Formentor".