Armengol forderte in diesem Zusammenhang die Gemeinden dazu auf, ihre Bauflächen gut zu planen und mehr Sozialwohnungen zu bauen, wobei sie betonte, dass der Bau von Wohnungen für touristische Zwecke "nicht mit dem Bau von Wohnungen für Einwohner konkurrieren" dürfe, und darauf hinwies, dass sich die Bevölkerung der Balearen in den letzten zwanzig Jahren fast verdoppelt habe. Diese Tatsache allein stehe im Mittelpunkt einer Debatte, die nur zu deutlich andere Tatsachen ans Licht bringe: Die Schaffung neuer Wohnungen (mit welchen Mitteln auch immer) habe nicht mit dem Bevölkerungswachstum Schritt gehalten, während die Belastung des Wohnungsbestands durch die ständig steigenden Preise, den Tourismus und den Zweitwohnungsbesitz noch verstärkt wurden.
Palmas Oberbürgermeister José Hila von der PSOE lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Jaime Martínez vom Partido Popular, seinem Herausforderer bei den Kommunalwahlen im Frühjahr. Hila erklärte, dass "der Wohnungsbau als fünfte Säule des Wohlfahrtsstaats angesehen werden müsse", eine Feststellung, die Premierminister Pedro Sánchez von der PSOE bereits vor über einem Jahr getroffen hatte. Hila sagte, dass Palmas neuer Raumordnungsplan eine größere Höhe der Gebäude, eine größere Zuteilung von geschütztem Sozialwohnungsbau und die Umwandlung von Gebäuden in Sozialwohnungen erlauben wird. Martínez argumentierte, dass sin solcher Plan "die Vergabe von Baugenehmigungen eher lähmen wird". Zu seinen Ansätzen gehörten hingegen steuerliche Anreize zur Erleichterung der Vermietung von Immobilien sowie die Umwandlung von Geschäftsräumen in "normalen" Wohnraum.
Monserrat Pareja-Eastaway, Wirtschaftsprofessorin an der Universität Barcelona, sagte, dass die Wohnungsnot auch im übrigen Spanien und Europa herrsche. Sie betreffe mittlerweile nicht mehr nur sozial schwache Bevölkerungsgruppen: "Das Problem des Zugangs zu Wohnraum für alle ist inzwischen weit verbreitet. Angesichts der stark gestiegenen Nachfrage gibt es nicht genug Angebot". Eine Lösung für das Problems sei der stete Bau von Mietwohnungen. Sie warnte in diesem Zusammenhang aber vor der Gefahr der Gentrifizierung: "Wir wollen Stadtteile, in denen alle leben, nicht nur Yuppies und Millennials".
Es war ein Gipfeltreffen, bei dem die Politiker ihre Argumente vortrugen und die Experten ihre Gutachten abgaben. Francisco González von KPMG, machte eine Aussage, der niemand widersprechen wollte: "Es fehlt an erschwinglichem und geschütztem Wohnraum. Das ist die große Herausforderung". Das ist in der Tat so. Und eine ebenso große Herausforderung ist der Wille, sie zu bewältigen, und zwar durch eine kohärente und langfristige Politik.
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