Es sind chaotische Zeiten an deutschen Flughäfen. Auf dem Weg in den wohlverdienten Mallorca-Urlaub oder nach einem Besuch der Familie in Deutschland nun zurück in die mallorquinische Wahlheimat gilt es dieser Tage erst einmal, unendlich lange Warteschlangen am Ticketschalter oder bei der Gepäckabgabe zu überwinden. Nur um anschließend in einem bis auf den letzten Sitzplatz ausgebuchte Ferienflieger in eine der Sitzreihen gequetscht zu werden. Doch es geht selbst jetzt in der Hauptsaison auch anders.
Der 25-jährige Loris Kahles ist seit seiner Kindheit fasziniert von den großen Maschinen, die es trotz ihrer schieren Masse fertigbringen, sich über die Wolken zu erheben und Mensch, Tier und Gepäck über Tausende Kilometer an einen anderen Ort zu bringen. Für ihn war und ist so ein Flug ein Erlebnis, aus dem er immer versucht, das Maximum herauszuholen. So sollte es für den geplanten Familienurlaub auf der Insel nicht nur ein tolles Hotel, sondern vor allem ein außergewöhnliches Flugerlebnis sein: Mutter und Sohn fliegen Business-Class, ohne dafür mehr Geld als für einen Sitz in der „Holzklasse” auszugeben.
„Ich glaube, grundlegend ist es wichtig, dass man flexibel mit dem Flughafen ist. Wir wollten eigentlich von Stuttgart aus fliegen. Beim Preisvergleich habe ich dann aber gesehen, dass eine große Maschine von Frankfurt fliegt.” Weil sich Kahles aufgrund seiner Leidenschaft für das Fluggerät mit den verschiedenen Flugzeugtypen auskennt, weiß er, dass die Condor-Maschine, ein Airbus A330-200, die richtige Wahl für diesen Mallorca-Urlaub ist.
„Der Langstreckenflieger hat eine richtige Business-Class mit Liegesitzen und allem drum und dran.” Beim Vergleich stellt Kahles fest, der Economy-Flug ab Stuttgart kostet knapp 200 Euro und wäre somit teurer als die viel komfortablere Variante für 164 Euro ab Frankfurt. „Es ist ja nicht nur der tolle Sitzplatz.” Man bekomme einen separaten Check-in, eine VIP-Sicherheitskontrolle, Zugang zur Business-Lounge mit Essen und Getränken sowie zwei große Gepäckstücke im Preis inklusive. „Du darfst als Erster einsteigen. Im Flugzeug gibt es Sekt zur Begrüßung und während man gemütlich einen Film schaut, bekommt man ein leckeres Gratis-Essen serviert.” Um das Business-Gefühl abzurunden, wird das Gepäck dann auch noch am Zielflughafen als Erstes aufs Band gelegt.
„Die Fluggesellschaften wollen die Flieger so voll wie möglich bekommen. Und wenn Economy fast ausgebucht ist, steigt der Preis logischerweise. In der Business-Class ist aber beispielsweise erst ein Sitz verkauft und so kann es eben sein, dass die billiger oder wenigstens gleich teuer sind wie die normalen Plätze. Aber: Die wenigsten Leute schauen überhaupt nach dieser Option.”
Wichtig sei hierbei zu wissen, dass die europäische Business-Class nicht zwangsweise so luxuriös daher komme. „Im Normalfall sind das einfach die ersten drei Reihen in einem kleinen Flieger, nach Mallorca üblicherweise ein Airbus A320 oder eine Boeing 737, welche mehr Beinfreiheit und einen zusätzlich freien Mittelsitz bieten.”
Mit ein bisschen mehr Recherche, Buchungsaufwand und etwas mehr Geld könne man sich aber auch seine eigene Business-Class zusammenstellen. „Priority-Check-in kostet um die acht Euro. Der spanische Flughafenbetreiber Aena bietet über seine App für nur vier Euro eine ,Fast Track Option’ bei der Sicherheitskontrolle an. Und seit Covid kann man den Mittelsitz immer mit dazu kaufen.” Würde man früh genug buchen, koste der Sitz im günstigsten Fall nur 40 Euro zusätzlich. Reise man zu zweit, seien das gerade einmal 20 Euro pro Person. „Insgesamt sind das in dieser Beispielrechnung 32 Euro, die jeder extra zahlen müsste.” Dafür bekomme man ein Reiseerlebnis mit mehr Platz und ohne Anstehen oder Wartezeiten. „Klar ist das für manchen viel Geld. Ich weiß, wovon ich rede, ich bin Student. Mir ist in dem Fall das stressfreie Reisen gerade in diesen Tagen, an denen so viel Chaos an den deutschen Flughafen herrscht, aber wichtiger als das Geld.”
Zusammenfassend könne man sagen, dass für einen entspannten Flug in den Urlaub Folgendes notwendig ist: eine Mischung aus Flexibilität in Bezug auf den Abflug-Flughafen, ein Vergleichen der Airlines, ihrer Flugzeuge und Ausstattung sowie ein gewisses Maß an Vorabrecherche und das frühe Buchen. „Ich kann außerdem jedem nur empfehlen, die Apps der Fluglinien oder ihre ,Fly and More’-Karten herunterzuladen. Dort findet man auch immer wieder tolle Angebote, und unsere Daten haben sie so oder so, wenn wir mit ihnen in den Mallorca-Urlaub fliegen.”
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Heinrich
|
Vor mehr als 2 Jahre
Zitat " Flexibilität in Bezug auf den Abflug-Flughafen, ein Vergleichen der Airlines, ihrer Flugzeuge und Ausstattung".
Geht alles, kann man machen. Was nützt mir aber ein Flug ab Hamburg, wenn ich aus Nürnberg anreisen muss? Statt von Stuttgart ab Frankfurt? Statt Düsseldorf ab Berlin? Da sollte man mal den Taschenrechner zu Rate ziehen. Egal ob Auto (Benzin und Parkgebühren!) oder Bahn, sowohl der zeitliche als auch finanzielle Mehraufwand lohnen nicht. Und wenn sich die Airlines mal eben kurzfristig entscheiden statt am Abend am Morgen zu fliegen? Wie komme ich da zum Flughafen hin? Wenn Maschinen einfach ausgetauscht werden? 90% der Maschinen, die nach Palma gehen (egal welche Fluggesellschaft) haben auf dieser Strecke überhaupt keine Business Class.
Ich bin selbst Vielflieger. Aber was Lorus Kahles uns da vorrechnet, ist eine Milchmädchenrechnung. Wir fliegen zu zweit für Preise zwischen 220 - 260 Euro mit Ryanair ab Nürnberg, haben kleines Gepäck (8kg), buchen Priority und sitzen fast immer in Reihe 1. Einchecken ist nicht nötig, Security und und Zugang zum Abflugbereich geht über die zu Hause ausgedruckte Bordkarte, geht natürlich auch übers Handy. Wir werden zum Flughafen gebracht und wieder abgeholt. Ende im Gelände! ;-)
1 Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Zitat " Flexibilität in Bezug auf den Abflug-Flughafen, ein Vergleichen der Airlines, ihrer Flugzeuge und Ausstattung". Geht alles, kann man machen. Was nützt mir aber ein Flug ab Hamburg, wenn ich aus Nürnberg anreisen muss? Statt von Stuttgart ab Frankfurt? Statt Düsseldorf ab Berlin? Da sollte man mal den Taschenrechner zu Rate ziehen. Egal ob Auto (Benzin und Parkgebühren!) oder Bahn, sowohl der zeitliche als auch finanzielle Mehraufwand lohnen nicht. Und wenn sich die Airlines mal eben kurzfristig entscheiden statt am Abend am Morgen zu fliegen? Wie komme ich da zum Flughafen hin? Wenn Maschinen einfach ausgetauscht werden? 90% der Maschinen, die nach Palma gehen (egal welche Fluggesellschaft) haben auf dieser Strecke überhaupt keine Business Class. Ich bin selbst Vielflieger. Aber was Lorus Kahles uns da vorrechnet, ist eine Milchmädchenrechnung. Wir fliegen zu zweit für Preise zwischen 220 - 260 Euro mit Ryanair ab Nürnberg, haben kleines Gepäck (8kg), buchen Priority und sitzen fast immer in Reihe 1. Einchecken ist nicht nötig, Security und und Zugang zum Abflugbereich geht über die zu Hause ausgedruckte Bordkarte, geht natürlich auch übers Handy. Wir werden zum Flughafen gebracht und wieder abgeholt. Ende im Gelände! ;-)