Die Welle der Hilfsbereitschaft für die Ukraine hält auch weiterhin auf der Insel an.Der mallorquinische Hotelverband Fehm hatte sich zunächst bereit erklärt, 350 Plätze für Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet in 90 touristischen Unterkünften zur Verfügung zu stellen. Derzeit befinden sich rund 280 Personen in dem ehemaligen Quarantäne-Hotel Palma Bellver am Paseo Marítimo. Von dort sollen die Menschen auf andere Unterkünfte verteilt werden. Allerdings lief beim Organisieren nicht alles glatt. Rund 60 ukrainische Flüchtlinge beklagten sich, nur unzureichend informiert zu werden. Das Rote Kreuz, das die Flüchtlinge betreut, hat mit den Betroffenen folgende Regelung beschlossen: Am Mittwochmorgen wurden die ersten 40 ukrainische n Flüchtlinge in Bereiche des Krankenhauses San Joan de Déu und 18 Personen in die Schule La Salle umgesiedelt. Weitere 160 Ukrainer ziehen an diesem Donnerstag in ein für ein Jahr bereitgestelltes Hotel an die Playa de Palma, 50 Personen können vorerst im Hotel Bellver bleiben.
Die Sozialbehörde des Inselrats richtete eine Info-Telefonnummer ein. Über die Hotline 900 100 444 können Interessierte Informationen zum Flüchtlingsprogramm erhalten sowie Aufnahmen von Flüchtlingen beantragen. Außerdem sammeln weiterhin zahlreiche Hilfsorganisationen Sach- und Lebensmittelspenden für ukrainische Flüchtlinge. Das Schwimmbad Son Hugo in Palma organisiert an diesem Samstag, 2. April, ein Solidaritäts-Schwimmen und sammelt Spenden. In Palmas Kongresspalast findet am 10. April ein Benefizkonzert statt. Anlässlich des Ukraine-Konfliktes veranstaltete der Medienkonzern Grupo Serra, der auch das Mallorca Magazin verlegt, eine Fachtagung. „Der Westen habe eine Mitverantwortung bei dem, was in der Ukraine gerade passierte”, sagte dort Miguel Deyà, Professor für Neuere Geschichte. Die Veranstaltung wurde von zahlreichen Vertretern aus Kultur, Wirtschaft und Politik besucht.
In den kommenden Wochen werden weitere ukrainische Flüchtlinge auf den Balearen erwartet. Allein am vergangenen Freitag (25.3.) erreichten in einem Reisebus und fünf Transportern 70 Menschen die Insel. Dieser Konvoi, der größte seiner Art bisher, war in der vergangene Woche von Mallorca zur polnisch-ukrainischen Grenze aufgebrochen, um Sachspenden abzugeben und Flüchtlinge aufzunehmen.
Die Schulbehörde gab unterdessen bekannt, dass bereits 90 ukrainische Kinder und Jugendliche in den Schulunterricht integriert wurden.
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