Arte zeigt am Dienstag, 6. August, um 23.55 Uhr die französische Dokumentation „Ludivines Dämonen” als Erstausstrahlung.
Ludivines Drang nach Freiheit ist ungebrochen. Die 15-Jährige tut und lässt, was sie will. Um Regeln und Gesetze schert sich der rebellische Teenager dabei wenig. Sie trinkt, raucht wie ein Schlot, auch Joints, flucht ohne Unterlass und haut regelmäßig von zu Hause ab. Sie liebt den Reiz des Verbotenen, taktet ihr Leben durch Rebellion und Provokation – wann immer sie kann, provoziert sie. Ein Teenagerleben im Dauerexzess, am Rande der Maßlosigkeit.
Als Ludivine eine Klassenkameradin verprügelt, muss sie sich vor dem Jugendgericht verantworten. Als Alternative zur Haftstrafe, bleibt ihr nur ein Timeout-Projekt. Drei Monate lang soll sie 1700 Kilometer durch Spanien wandern, begleitet von einer Betreuerin. Eine Reise weit weg von Schule, Freunden und Familie – fernab von der gewohnten Umgebung, aus der sie mit Gewalt ausbrechen wollte. Wider Willen lässt sich das Mädchen auf den Deal ein ... Ludivine läuft sich die Füße wund, stapft durch tiefen Schnee, watet durch den Atlantik, durchquert weite Ebenen. Dabei folgt sie dem Rhythmus der eigenen Schritte und nicht zuletzt der Stille. Die Abgeschiedenheit ermöglicht es ihr, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Die Landschaften, die sie durchquert, werden dabei gleichsam zu Seelenlandschaften.
Ungelenk und rührend
zugleich erzählt Ludivine ihre Geschichte und offenbart damit ihre Verletzlichkeit. Das jahrelange Ritzen hat tiefe Narben hinterlassen – an den Armen und Beinen und auf ihrer Seele. Ludivine teilt ihre Entdeckungen, Erinnerungen und Ängste und gewährt den Zuschauern so Einblicke ins Gefühlsleben einer Jugendlichen, die ihren Platz in der Welt erst noch suchen muss. Am Ende der Reise steht dabei die Frage, ob es Ludivine gelungen ist, ihre inneren Dämonen in der Einöde Spaniens zurückzulassen.
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