Zur Taufe nach Palma waren gekommen: Jan Ribbeck (Sea-Eye, von links), Alans Kurdis Tante Tima und sein Vater Abdullah Kurdi, Kapitän Klaus Stadler sowie und Gorden Isler (Sea-Eye). | MM-Redaktion - Lüdemann/Sea-Eye

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Die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye hat am Sonntag im Hafen von Palma ihr Schiff nach Alan Kurdi umgetauft. Der Leichnam des zweijährigen syrischen Jungen war im September 2015 an der türkischen Mittelmeerküste angeschwemmt worden. Das Flüchtlingsboot, auf dem Alan Kurdi sich befand, war gesunken. Das Foto des toten Kindes sorgte international für Bestürzung.

Zuvor trug das Schiff von Sea-Eye den Namen Professor Albrecht Penck. Der Vater des Jungen, Abdullah Kurdi, sowie seine Tante Tima Kurdi, waren auf Einladung der Hilfsorganisation nach Palma gereist. Die spanische Botschaft in Ankara hatte ihnen ein Visum ausgestellt. Bei der Taufe waren auch die balearische Sozialministerin Fina Santiago und Sebastià Tartavull, Mallorcas Bischof, anwesend. Tartavull segnete die "Alan Kurdi" und will sich dafür einsetzen, dass der Vater eine Audienz beim Papst bekommt.

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„Dieser Tag ist sehr schwer für mich, da ich viele Erinnerungen erneut durchlebe. Doch ich möchte Sea-Eye unterstützen. Ich bin dankbar, dass der Verein den Namen meines Jungen ausgewählt hat. Es sind Menschen mit gutem Herz in dieser Organisation. So steht der Name meines Jungen für etwas Gutes und seine kleine Seele kann ihren Frieden finden", sagte Abdullah Kurdi. Er lebt mittlerweile in Erbil, teilt Sea-Eye mit. Mit dem Schiffsuntergang 2015 kamen auch seine Frau sowie sein zweiter Sohn (fünf Jahre) ums Leben.

Ende Januar machte das deutsche Rettungsschiff im Hafen von Palma fest. Die Crew war damals seit knapp einem Monat auf dem Mittelmeer unterwegs. Am 29. Dezember hatte Kapitän Klaus Merkle 17 Flüchtlinge vor der libyschen Küste aufnehmen lassen. In den kommenden Tagen sticht das Schiff wieder in See. (cls)