Mateo Monserrat (r.) mit seinem Unikum in Marokko. Der knallrote Tragschrauber „Borinot” des 71-Jährigen ist überall ein Blickfang. | Julian Aguirre/Privat

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Dass über den Wolken die Freiheit grenzenlos ist, wusste nicht nur Reinhard Mey. Auch Mateo Monserrat, gebürtig aus Mallorca, sprengt die allgemeine Altersgrenze für Piloten und pfeift auf Vorschriften. Wo andere mit 65 Jahren den Ruhestand antreten, denkt der 71-Jährige mit seinem knallroten Ultraleichtflugzeug noch längst nicht daran. Der selbst ernannte älteste aktive Pilot Spaniens sucht gerne mal das Weite, wenn ihm die 98 Kilometer Maximalausdehnung seiner kleinen Baleareninsel zu überschaubar werden. Monserrat fliegt deshalb nicht nur die sonntägliche Runde über den städtischen Flugplatz. Nein, es darf auch gerne mal etwas weiter sein.

Rund 40 Ultraleichtflugzeuge gibt es auf Mallorca, Monserrats ist allerdings der einzige Tragschrauber. Im Gegensatz zum Hubschrauber wird der Rotor bei diesen nicht durch ein Triebwerk, sondern passiv durch den Fahrtwind in Drehung versetzt. Ein seltener Anblick, der schon im James-Bond-Film „Man lebt nur zweimal” mit Karin Dor 1967 für Aufsehen sorgte. „Borinot” hat der große dunkelhaarige Mallorquiner das witzig aussehende Teil getauft. Die Maschine, die mit ihrer spitzen Nase und dem 60er-Jahre-Look etwas comichaft wirkt, ist jedoch nicht zu unterschätzen.

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In Vielseitigkeit, Eigenständigkeit und Charakter unterscheide sich sein geflügeltes Gefährt von anderen Ultraleichtflugzeugen, so der 71-Jährige, der außerdem in seiner Freizeit auch mal auf dem Boden bleibt und begeistert Rad fährt. Zwischen 60.000 und 100.000 Euro schätzt er den Wert seines „Spielzeugs”. Im Vergleich zu seiner ersten Maschine im Wert von 7000 Euro habe diese aber nun eine Reichweite von 400 Kilometern.

Das Kuriose: Monserrat hat eigentlich Höhenangst. „Schaue ich vom fünften Stock eines Hauses nach unten, wird mir schwindelig. Fliege ich aber auf 4000 Meter Höhe, geht es mir gut”, sagt der Mallorquiner scherzhaft. Auch Windgeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern und fünf Meter hohe Wellen, die er bereits erlebt hat, können den taffen 71-Jährigen nicht abschrecken.

Und weil sich Liebhaber solcher Schmuckstücke immer irgendwann zusammenfinden, hat der Mallorquiner auch schon auf der ganzen Welt Freunde gefunden und mit anderen Tragschrauber-Piloten Rundflüge unternommen. In Deutschland, Portugal, Ungarn, Slowenien und sogar Marokko. Dennoch, für den 71-Jährigen unvergleichbar mit seiner Heimat: „Ich habe wunderschöne Landschaften gesehen, aber Mallorca ist nun mal mein Paradies.”