Das inkriminierte Schild auf Mallorca. | cze

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Das Schild ist längst weg, der Ärger bleibt: Der Barbier an der Plaça Progrés in Palma, der an der Fassade den Hinweis angebracht hatte, dass zwar Hunde, aber keine Frauen eintreten dürfen, ist vom Handelsgericht in Palma verurteilt worden, das Schild endgültig zu entfernen. Außerdem muss er die Gerichtskosten und die Veröffentlichung des Urteils in den Tageszeitungen bezahlen.

Über das Urteil informierte am vergangenen Freitag keine Geringere als die balearische Regierungssprecherin Pilar Costa. Denn die Regierung war es auch gewesen, die den Barbier angezeigt hatte, nachdem er auf andere Beschwerden, etwa von Frauenverbänden, zunächst nicht reagiert hatte. Laut Costa wurde das Schild erst abgehängt, nachdem die Klage eingereicht worden war. Die Sprecherin rechtfertigte das Vorgehen: Das Schild sei ein klares Beispiel für diskriminierende Werbung, gegen die man kompromisslos vorgehen müsse.

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Der Barbier, ein Holländer, sah sich von Anfang an falsch verstanden. Er sei kein Macho, sagte er einmal gegenüber MM. Er habe einfach einen Ort schaffen wollen, an dem Männer unter sich sein können.

Sein Spiel mit der politischen Unkorrektheit im Vintage-Design ging jedoch schief. Da nützte auch der Hinweis nichts mehr, dass seine Frau das Schild entworfen habe. (jog)

(aus MM 20/2017)