Der "Pfandleiher" Joaquín Fernández bei der Aufzeichnung einer Show für das Privatfernsehen. | Foto: Archiv Ultima Hora

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Er ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten auf Mallorca. Jetzt fordert die Staatsanwaltschaft 19 Jahre Gefängnis für den "Prestamista". Joaquín Fernández Navarro ist als "der Pfandleiher" auf der Insel bekannt, aber auch als Oberhaupt eines Sinti- und Roma-Clans in Palmas konfliktivem Stadtviertel Son Gotleu, als Konzertveranstalter, Fernsehdarsteller und Buchautor. Nun  steht der einschlägig vorbestrafte Mann erneut im Visier der Justiz. 

Fernández wird beschuldigt, Chef einer kriminellen Organisation zu sein. Er verleihe Geld gegen Wucherzinsen und treibe Außenstände mit Erpressung, Freiheitsberaubung und Entführungen ein. Wer seine Schulden nicht bezahlen kann, verliert Hab und Gut an den "Pfandleiher", berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Montag unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

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Neben Fernández, dem die zur Last gelegten Straftaten mit insgesamt 19 Jahren Gefängnis geahndet werden könnten, drohen weiteren Familienmitgliedern wie seiner Tochter, seinem Schwager und seiner Frau mehrjährige Haftstrafen.

Der "Prestamista" sorgte für Aufsehen, als er 2012 eine Hochzeit für seinen Sohn ausrichtete, das Foto der Verlobten in ganz Palma plakatieren ließ und für 2000 Personen das Veranstaltungszentrum Pueblo Español mietete. Im Interview mit Ultima Hora gab Fernández einmal Einblicke in seine Arbeitsweise: "Wenn ich Euch 5000 Euro leihe, müsste Ihr mir im kommenden 5700 Euro zurückzahlen." 

Mehr über den "Prestamista" lesen Sie im MM-Porträt Mann mit 1000 Gesichtern von 2014.