In "Zwischen zwei Leben" widmet der an Leukämie erkrankte ehemalige FDP-Politiker der Insel viele Seiten. Hier wollte er nach dem Ausscheiden aus der Bundesregierung Ende 2013 den Weg in sein neues Leben beginnnen. Westerwelle schildert seinen Alltag auf Mallorca in blumigen Worten. "Seit ich denken kann, sehne ich mich nach Mallorca. Beinahe ein halbes Jahrhundert ist es her, dass mir mein Vater das erste Mal die Insel zeigte", schreibt der 53-Jährige.
Westerwelle beschreibt auch, wie er am Neujahrstag 2014 mit Michael Mronz in Portixol zum Joggen startete und plötzlich starke Schmerzen im Knie verspürte. Eine nötige Meniskusoperation schob er dann mehrere Monate auf. Als der Eingriff schließlich erfolgen sollte, stellten die Ärzte fest, dass mit seinem Blut etwas nicht stimmte. Dann kamen Chemotherapie und Knochenmarktransplantation. Westerwelle beschäftigte sich mit dem Thema Tod. Und auch in diesem Zusammenhang hatte er Mallorca vor Augen. Es scheint, die Insel habe zu den Dingen gehört, die Westerwelles Willen stärkten, den Kampf gegen den Krebs zu gewinnen.
Das wird deutlich, wenn er schreibt, wie er an seinen bevorstehenden Geburtstag, den 27. Dezember 2014, dachte. "Und diesen Tag will ich wieder in unserem Haus auf Mallorca verbringen. Das ist mein großes Ziel und davon träume ich seit dem ersten Tag meiner Quarantäne. Einmal noch Mallorca sehen, nur ein einziges Mal." Weiter heißt es: "Den Kopf in den Rosmarinbusch neben dem Eingang stecken, die würzig-weiche Luft in meine Lungen ziehen, barfuß über das Gras im Garten laufen und auf der Insel noch einmal die Schritte in ein neues Leben gehen."
Guido Westerwelle hat "Zwischen zwei Leben" (für 20 Euro im deutschen Buchhandel erhältlich) zusammen mit dem Journalisten Dominik Wichmann geschrieben. Es basiert auf langen Gesprächen der beiden. Auch diese Treffen fanden im Haus von Westerwelle und Mronz auf Mallorca statt.
1 Kommentar
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Viele wollen so ein Leben nach dem Arbeitsleben. In Deutschland heisst es buckeln für andere, nur nicht für sich selbst. Der Herr Politiker kann natürlich schon mit 50 aussteigen und die Millionen vom Steuerzahler nutzen um sich ein schönes Leben zu machen. Der Rest hier darf bis 70 arbeiten, bis er umfällt und sich von kriminellen Zuwanderern terrorisieren lassen. Danke, deutsche Politiker!