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Bei Renovierungsarbeiten im Altstadtpalast Can O'Bryan im Carrer Sant Feliu in Palma de Mallorca sind bislang verborgene Schätze zum Vorschein gekommen. Wo einst eine irisch-mallorquinische Familie residierte, präsentiert sich der Lifestyle- und Concept-Store Rialto Living seit Anfang Juli erweitert auf zwei Etagen und 1500 Quadratmetern.

Freigelegt wurden unter anderem prachtvolle Gewölbe und ein maurischer Salon im Stil der Alhambra, den die Vorbesitzer offenbar in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Obergeschoss angelegt hatten. Nach anfänglichen Zweifeln haben sich Bauherren und Architekten für eine Restaurierung des Elements entschieden, das sich so auch in Tanger oder Casablanca befinden könnte. Was früher Treffpunkt der vornehmen Inselgesellschaft gewesen sein muss, ist nun zum Mittelpunkt eines Design- und Shopping-Universums geworden.

Im Erdgeschoss besteht das Angebot aus Damen- und Herrenmode, Kunstbüchern, frischen Schnittblumen, Geschenkobjekten und natürlich dem neuen Café Rialto unter Leitung von Küchenchef Jorge Colalonga, das zum Frühstücken, Mittagessen oder zwischendurch zum Imbiss beim Stadtbummel einlädt. Das wahre Herzstück des Gebäudes befindet sich allerdings im neu erschlossenen Obergeschoss mit der hauseigenen Kunstgalerie, in der zurzeit die Dänin Katrin Kirk unter dem Titel "Blue Water" Drahtobjekte mit maritimen 3-D-Effekten in Blautönen zeigt. Darüber hinaus ist die Etage einem Kompass- und Kartensaal und vor allem der Inneneinrichtung gewidmet. Zu finden sind wertvolle Einzelstücke, Vintage-Objekte und Möbel in Stilrichtungen wie "Ethno-Eleganz" und "Colorful European".

Hinter dem Projekt steht ein schwedisches Paar: Klas Kall, der das bekannte Mode-Label Gant mitbegründet hat, und die Designerin Barbara Bergman, die seit 2007 mit Rialto Living etabliert sind. "In Mallorca verliebt haben wir uns aber schon vor fast 30 Jahren", so Bergman. Beide pendelten lange zwischen der Heimat und einem Haus in Santa Maria, bevor geschäftlich die Entscheidung für das Lonja-Viertel fiel.

Nicht zum Schaden der Insel: die vor einigen Jahren noch ziemlich heruntergekommene Ecke mutiert langsam zum Schmuckstück, auch wegen der Nähe zum benachbarten Herrenhaus Can Alomar, das kürzlich zum Luxushotel umfunktioniert wurde. Dass sich Palmas Luxusmeile verstärkt von der Jaime III Richtung Borne und Carrer Sant Feliu verlagern könnte, hält Bergman für durchaus möglich. Zumal die Zusammenarbeit mit den benachbarten Geschäftsleuten und Galeristen hervorragend laufe: "Wir sind alle befreundet."

(Aus MM 29/2014)