Mit "Soko 5113"-Chef Arthur Bauer hat er einiges gemeinsam: schweigsam, markant, ein "Fels in der Brandung". Schließlich hat Gerd Silberbauer an der Charakterzeichnung ja auch entscheidend mit Hand angelegt, seit er 2008 die Rolle des Hauptkommissars in der ersten aller ZDF-Sokos übernahm. Im kommenden März nun feiert "Soko 5113" 35-jähriges Dienstjubiläum und die 500. Folge - sehr zur Freude auch des Schauspielers, der sich im Team seiner Kollegen ausgesprochen wohlfühlt, wie er sagt: "Das ist inzwischen fast meine Familie."
Und ein bisschen "Heimat" im bewegten Leben eines Schauspielers, der eigentlich von der Bühne kommt und es bis heute liebt, auf Tournee zu gehen. Vor seiner Schauspielkarriere studierte Gerd Silberbauer Rechtswissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, vor allem, "um Unschuldige vor der Justiz zu retten", wie er heute lachend gesteht. Er wollte halt stets "ein gerechter Mann" sein - noch eine Parallele zu Kommissar Bauer! -, doch die Paragrafenwelt des BGB war denn doch nicht die seine.
Als er in seinem Studentenjob als "Kulissenschieber" erstmals Theaterluft wittert - "Dieser Geruch war das Erste, das mir auffiel, nach Holz, Licht, Staub" -, hat er "seine Welt" gefunden: 1978 geht er an die Schauspielschule Zerboni in München, studiert neben Theaterwissenschaften auch Germanistik und Philosophie. Es folgen Engagements am Staatstheater Stuttgart, Berliner Schillertheater, Düsseldorfer Schauspielhaus; 1985 kommt er an die Münchner Kammerspiele. Bis 1990 gehörte Silberbauer zum Ensemble des Bochumer Schauspielhauses, ab dann ist er vermehrt auch im deutschen Fernsehen zu sehen (unter anderem in "Tatort", "Der Fahnder", "Der Bergdoktor").
Sein TV-Debüt hat Gerd Silberbauer übrigens 1993 auf Mallorca in der ARD-Serie "Happy Holiday 2" als "Clubchef Markus" (neben Michael Fitz, Winfried Glatzeder und anderen). Damals lernt er die Insel "kennen und lieben", sagt er, und ist seither rund dreimal im Jahr hier. Fast immer wohnt er nahe Portocolom, wo er gerade auch Weihnachten und Silvester mit Lebensgefährtin Gesa Michahelles verbracht hat. "Noch" wahlweise in Hotel oder Ferienhaus, ein eigenes Inseldomizil sei angedacht, "wenn die Agenda es zulässt".
Was noch dauern könnte: Gleich im Januar geht Gerd Silberbauer wieder auf Theatertournee als "Professor Unrat" in "Der Blaue Engel", ein Stück, mit dem er schon 2012 - nach der Tournee mit der "Schachnovelle" in 2011 - durch Deutschland tourte. Gerd Silberbauer liebt diesen Mix als TV- und Bühnenschauspieler, der "fast wie zwei verschiedene Berufe" sei: "Vor der Kamera darfst du nicht ,spielen', da bist du, konzentriert und natürlich. Auf der Bühne musst du überhöhen." Beides macht er mit großer Leidenschaft, lautet doch sein Lebensmotto: "Wenn du etwas tust, tu' es 120-prozentig."
Wenn er nicht gerade Text lernt - was selten vorkommt -, entspannt er beim Wandern, Golf und Skat. Bei Letzterem liebt er vor allem "Ramsch", Golf mache "demütig": "Du kannst keinem die Schuld geben." Und Mallorcas Berge haben es ihm angetan: "Ich liebe die Stille."
ZUR PERSON
Geboren am 26. April 1953 in Eitelborn, studiert Gerd Silberbauer zunächst Jura in Bonn, jobbt nebenbei als Bühnenarbeiter. 1978: Beginn der Schauspielausbildung (Schauspielschule Zerboni München). Es folgen Engagements in Stuttgart, Berlin, Düsseldorf und an den Münchener Kammerspielen.
Seit Beginn der 1990er Jahre ist Silberbauer vermehrt im Fernsehen zu sehen, 2008 übernimmt er die Hauptrolle in der ZDF-Serie "Soko 5113", die im März 35-jähriges Dienstjubiläum feiert. Seit 1993 kommt Silberbauer auch privat regelmäßig nach Mallorca, wo er damals den ersten TV-Dreh hatte.
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