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Nein, er will nicht pessimistisch sein und auch nicht schwarzmalen. Der Historiker Xavi Terrasa will mit seinem Buch "El Patrimonio de Palma" (Das historische Erbe von Palma) eher Positives bewirken. "Ich habe das Buch mit Blick auf die Zukunft gemacht. Es geht mir darum zu zeigen, dass wir unser Erbe erhalten und wieder aufbauen müssen, anstatt es zu zerstören", sagt er.

Xavi Terrasa arbeitet bei der "Associació per la Revitalització del Centre Antic (ARCA)", einem Verband, der sich ursprünglich nur für den Erhalt des historischen Stadtkerns von Palma starkmachte, längst aber zu einem nicht zu unterschätzenden Gremium geworden ist, das mahnt und Missstände aufdeckt. Wenn ARCA gegen Bauvorhaben protestiert, den Verfall von Kulturdenkmälern aufzeigt, wird diese Stimme gehört.

Terrasa hat in seinem Buch Fotos von Palma aus dem beginnenden 20. Jahrhundert zusammengestellt. Dazu gibt es erklärende Texte. In zehn Kapiteln erzählt er von Stadtmauern, Denkmälern, Monumenten und Straßen.

"Ich bin immer wieder darauf gestoßen, dass einerseits die Rede war von Denkmalschutz für Architektur und Kunst, andererseits aber genau diese Bauwerke dann doch bald verschwanden."

Als Beispiel nennt er die "Porta Santa Catalina", eines der historischen Stadttore, einst gelegen an der Kreuzung Carrer Sant Miquel/Carrer Marie Curie.

Doch den größten Wandel in Palma brachte der Abriss der Stadtmauern, die die gesamte Altstadt umgaben. Dem einstigen Verlauf folgen heute die Avenidas.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts schlug das Meer direkt an die Festungsmauern von Palma. Heute reichen sie nur noch vom östlichen Beginn der Avenidas entlang dem Parc de la Mar rund um Kathedrale und Almudaina-Palast, wo sie an der Treppe zum Carrer del Palau enden.

Ein weiteres heute noch erhaltenes Stück beginnt hinter dem Consolat del Mar und führt bis zur Mündung des Kanals Sa Riera ins Meer.

Das größte Bollwerk der Stadtmauern war Ses Bóvedes, gefolgt von Sant Pere, wo sich heute das Museum Es Baluard befindet, außerdem Berard und Principe. Die Bastionen Rosario und Porta del Moll fielen erst in der Nachkriegszeit der Spitzhacke zum Opfer. Sie mussten dem modernen Verkehr weichen. Die älteste Bastion ist die von Sant Pere an der Via Argentina, die 1575 erbaut wurde.

Verschwunden sind auch Bauten wie Can Puigdorfila in der gleichnamigen Straße. "Dieses Gebäude hat die Bauspekulation nicht überlebt", sagt Xavi Terrasa, "ebenso wenig das Kloster Santo Domino im Carrer Palau Reial, ein gotisches Kleinod."

Nachdem im Juli 1919 das "Coliseo Balear" eröffnet worden war, riss man bald danach die historische, weitaus kleinere Stierkampfarena ab, die in der Stadtmitte lag, an der Plaça Bispe Berenguer de Palou, die man im Volksmund Plaça dels Patins nennt.

Am meisten verändert hat sich der Carrer Velázquez, einst Carrer Camaró. Dort befindet sich heute eine Einkaufsstraße.