Man muss schon zweimal hinschauen, ehe man’s glaubt: was da für wenig Geld auf die Beine gestellt wird – die 8 Konzerte im Trui Teatre kosten im Abo ganze 160,--€, die 9 Abende im Auditorium schlagen mit 225,--€ zu Buche - ist unschlagbar. Allein der Abend mit Kit Armstrong (als Beispiel) kostet in einer vergleichbaren deutschen Metropole glatt das Vierfache. Aber nicht nur große Namen – Francisco Fullana, Leopold Hager, Lisa Larsson, das Marco Mezquida-Trio, um nur einige zu nennen -, sondern auch das anspruchsvolle Repertoire, das zur Aufführung kommt, strafen die kühne Behauptung, was wenig koste, sei auch nicht viel wert, Lügen. Ganz abgesehen davon, dass die Balearensinfoniker längst ein Orchester von Rang sind, das es mit jedem deutschen Staats- oder Rundfunkorchester aufnehmen kann.
Ich möchte Ihnen zunächst das Programm des Cicle Trui Teatre vorstellen, eine Einführung in das Abo im Auditorium folgt demnächst.
Im Trui Teatre werden alle möglichen Jubiläen gefeiert: zum 125. Todestag von Johannes Brahms gibt’s drei seiner vier Sinfonien, ergänzt durch die einzige Sinfonie seines Zeitgenossen César Franck, den man oft auch als den französischen Brahms bezeichnet und der in diesem Jahr 200. Geburtstag feiert. Zu George Gershwins 85. Todestag erklingt die Rhapsody in Blue, von Igor Strawinsky, der am 17. Juni 140 Jahre alt geworden wäre, erklingen gleich zwei seiner epochalen Ballettsuiten: der Feuervogel am 1.12. und Petruschka am 11.05.2023.
Freunde der Klaviermusik kommen mit dem bereits erwähnten US-amerikanischen Meisterpianisten Kit Armstrong am 16.März auf ihre Kosten (da wird er Mozarts letztes Klavierkonzert KV595 spielen), am 11.Mai wird Alba Ventura mit Prokoffiews 3.Klavierkonzert zu hören sein. Ein besonderer Leckerbissen für Jazz-Tastenfans dürfte die Rhapsody in Blue sein: Pablo Mielgo, der am Pult stehen wird, hat sich dazu das Marco Mezquida-Trio eingeladen, das eine völlig andere Sicht auf das vielgespielte Werk ermöglicht: back to the roots (of Jazz) heißt dann die Devise. Es wird improvisiert, weit über die üblichen Kadenzen hinaus, die Rhapsody dauert dann auch rund 10 Minuten länger als gewohnt.
Neben Brahms und Franck ist das romantische Repertoire mit Berlioz‘ „Carneval romain“, Liszts „Les Préludes, dem Cellokonzert von Schumann und der dritten Sinfonie von Bruckner vertreten. Der legendäre Bolero von Ravel, Ausschnitte aus Wagners „Walküre“ und Beethovens 2.Sinfonie sind weitere Programm-Highlights.
https://simfonicadebalears.com/sona/truiteatre/
Alles in allem ein spannend zusammengestelltes Programm mit vielen Gipfelwerken der Orchesterliteratur, dargeboten von renommierten internationalen Künstlern, in der ausgezeichneten Akustik des Trui Teatres.
Das komplette Programm mit allen Terminen können Sie hier sehen.
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