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Im Mai verwendeten deutsche Politiker die Insel mal wieder als Synonym für günstiges Reisen. Annalena Baerbock, die Spitzenkandidatin der Grünen, sagte einer Zeitung: „Übrigens fliegt kaum eine Familie für 29 Euro nach Mallorca. In Ferienzeiten liegen die Ticketpreise deutlich darüber. Die Schnäppchen gibt es für Wochenendtrips, da sitzt wohl kaum die Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern im Flieger.” Damit hatte Annalena Baerbock recht und sie deutete an, dass sie Tiefstpreise nicht mehr dulden wolle.

Seit vergangenem Sonntag scheint wahrscheinlich, dass die Grünen an einer neuen deutschen Bundesregierung beteiligt sein werden. Das Mallorca Magazin hat sich für diese Ausgabe mit Mallorquinern unterhalten (S. 8) ; manch einer ist beunruhigt, dass Reisen zwischen Deutschland und Mallorca nun teurer wird. Die hiesige Tourismuswirtschaft ist stark auf Gäste aus „Alemania” angewiesen.

Die Angst ist berechtigt, denn auch der mögliche Kanzler Olaf Scholz von der SPD sagte im Wahlkampf, dass kein Flug billiger als die Flughafen- und sonstigen Gebühren sein dürfe. 50, 60 Euro solle der Mindestpreis betragen, sodass der Ausstoß von CO2 verringert werden könne.

Wer sich mit Sofortmaßnahmen für mehr Klimaschutz beschäftigt, liest schnell, dass Kohlenstoffdioxid die Atmosphäre erwärmt. Fliegen ist besonders schädlich. Grüne und SPD planen effektiv, wenn sie Dumpingpreise verbieten möchten. Nach der Jahrhundertflut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dürften nicht nur Klimaschützer sensibler auf die Erderwärmung blicken.

Aber wer will des Klimas wegen auf Urlaubsflüge verzichten? Was tun bei diesem Dilemma? Ein Weg könnte sein, die Emissionen seines Fluges auf Portalen wie Atmosfair berechnen zu lassen und einen Betrag zu zahlen, der diese kompensiert. Der Erlös fließt in Klima-schutzprojekte, über die man sich auf der Homepage näher informieren kann. Für einen Hin- und Rückflug, nach Münster/Osnabrück etwa, zahlt man 15 Euro für 638 Kilogramm CO2. Wer ein schlechtes Gewissen beim Fliegen hat, kann sein Urlaubsbudget in Zukunft erhöhen.

Autor: Philipp Schulte