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Die Corona-Krise hat einmal mehr offengelegt, wie viele Menschen auf Mallorca unterhalb der Armutsgrenze leben müssen. Und sie hat jene, die sich bisher knapp darüber hielten, sozial absteigen lassen. In einem Land, in dem es fast schon normal ist, ein „Mileurista” zu sein, also knapp über tausend Euro pro Monat zu verdienen, ist der Weg in die Armut ein kurzer. Darüber mag der wirtschaftliche Aufschwung nach der letzten Krise hinweggetäuscht haben. Doch spätestens jetzt ist sie mit voller Wucht zurück. Und es trifft nicht nur „die Armen”. Mittlerweile kennen viele von uns jemanden, der Schwierigkeiten hat, mit seinem Geld bis zum Ende des Monats zu kommen.

Umso wichtiger ist es, dass es Menschen gibt, die bereit sind zu helfen. Dass die Insel davon viele hat, ist in den vergangenen Wochen sehr klar geworden. Etliche Projekte haben es sich zum Ziel gesetzt, die Not der Menschen zu lindern. Das Schönste daran ist, dass diese Hilfsbereitschaft keine Nationalitäten kennt. Sie hat keinen Pass. Es sind Mallorquiner, Festlandspanier, Deutsche, Briten Skandinavier und manchmal sogar alle zusammen. Egal ob Lions Club, Immobilienunternehmen, gemeinnützige Vereine, Spitzenköche, Tennis-Stars oder Privatpersonen, die einfach nur anpacken – all diese Initiativen sind vorbildlich und sie zeigen einmal mehr: Der Zusammenhalt auf der Insel kann funktionieren, und zwar unabhängig von der Herkunft oder der Sprache, die man spricht. Er ist ein Beispiel für gelebte Solidarität, Gerade zwischen Deutschen und Mallorquinern.

Viele unserer Landsleute haben nicht vergessen, dass die Menschen, die jetzt Not leiden, zu einem Großteil jene sind, die uns normalerweise einen unvergesslichen Urlaub ermöglichen. Der Tellerwäscher im Hotel, das Zimmermädchen, der Busfahrer, der Bademeister, die Kellnerinnen und Kellner, der Rezeptionist.

Es ist schön zu sehen, dass es in Zeiten, in denen Rassismus und Populismus wieder Hochkonjunktur haben, immer noch Menschen gibt, die bereit sind, anderen zu helfen. Sie sollten uns allen Vorbild sein.

Autor: Patrick Czelinski