Laut Statistikamt der Balearen lebten im Jahr 2016 insgesamt 1,1 Millionen Menschen auf den vier Balearischen Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera. Mallorca ist mit 860.000 Einwohnern die größte dieser Inseln. Allein im Mai 2017 zählten die Balearen zusätzlich noch 1,9 Millionen Touristen, davon knapp 1,4 Millionen allein auf Mallorca. Neben den vielen Einnahmen ergibt sich daraus aber auch ein Problem: die Wasserversorgung. Die ist besonders auf Mallorca zwar sowieso schon knapp, doch durch die zusätzlichen Touristen stoßen die Versorger oft an ihre Grenzen. Aber wie kommt das saubere Wasser überhaupt in die Wasserhähne?
Zuständig für sauberes Wasser in Palma, der Hauptstadt Mallorcas und Sitz der Balearenregierung, sind die Kläranlagen EDAR 1 und EDAR 2. Seit 1971 beziehungsweise 1975 verteilen sie geklärtes Wasser an die Residenten und Touristen in Palma und näherer Umgebung. Konkret umfasst das die Versorgung der 400.000 Einwohner Palmas, der 47.500 Einwohner der umgebenden Städte Marratxí, Esporles und Bunyola und der monatlichen Touristen, was im Haupturlaubsmonat August bis zu 800.000 Menschen gleichzeitig bedeutet. EDAR 1 verarbeitet 45.000 m³ Wasser pro Tag und ist damit die kleinere der beiden Kläranlagen. Durch Erweiterungen im Jahr 2005 wurde sie aber zu einer der modernsten Kläranlagen Spaniens, die die im Klärprozess erzeugte Energie zur Selbstversorgung nutzt.
Die Modernität der Kläranlage und die Aktualität der Wasserversorgung erklären, warum sich eine Gruppe Geographiestudenten der Universität Gießen für die Abläufe der Kläranlage EDAR 1 besonders interessiert. Durch die freundliche Unterstützung der Pressesprecherin des Ministeriums für Innovation, Investigation und Tourismus, Alexandra Wilms, konnte der Besuch am Donnerstag, dem 07. September 2017 schließlich stattfinden. Für die Sprachmittlung stellte das deutsche Konsulat unterstützend ihre Praktikantin zur Verfügung.
Jesús Plaza, ein Mitarbeiter der Kläranlage, informierte die Gruppe in einem Vortrag über die Aufgabe und Funktionsweise der Kläranlage. Er übermittelte Wissenswertes über den Wasserkonsum und die Wasserversorgung in Palma und erklärte die einzelnen Schritte der Wasseraufbereitung. Durch interessierte Fragen der Studierenden war der Vortrag sehr lebhaft.
Anschließend führten Jesús Plaza und sein Kollege Esteban Ruiz die Gruppe über das Gelände, wo die einzelnen Phasen der Wasseraufbereitung nochmals direkt vor Ort beobachtet werden konnten. Am Ende erhielten die deutschen Studenten für eigene Analysen noch zwei Proben von ungeklärtem und geklärtem Wasser, sowie eine Probe des Abfallschlamms.
Nach drei Stunden neigte sich der Besuch schließlich dem Ende zu. Insgesamt war es ein informativer Vormittag, der den deutschen Studierenden und der Praktikantin des Konsulats die Arbeit von EDAR 1 nähergebracht hat und gezeigt hat, wie wichtig es vor allem in Palma ist, sparsam mit Wasser umzugehen.
Es grüßt Sie herzlichst
Ihr deutsches Konsulat
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