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Vor ein paar Wochen traf ich zufällig auf dem Golfplatz einen alten mallorquinischen Bekannten. In den Neunziger Jahren war er noch Filialleiter einer Bank. Später – es war ja vorauszusehen – ging er ins Immobiliengeschäft, verkaufte rechtzeitig alles , und jetzt, wie er mir erzählte, baut er Wohnungen in einer osteuropäischen Hauptstadt.
Er habe die Krise nicht vorausgesehen, aber er habe bemerkt, dass auf den Balearen dem Unternehmer mehr Schwierigkeiten gemacht werden, als anderswo. Das sehen die Hoteliers längst auch so und investieren in neue Übernachtungsburgen in Berlin, in London und natürlich auf den karibischen Inseln.

Dass wir auf den Balearen einen derartigen Stillstand haben, dass sich gerade für die Jugend eine frustrierende Perspektivlosigkeit breit macht, liegt eben unter anderem auch daran, dass die Unternehmer sich vom Acker machen. Was sollen sie auch hier, wenn es nichts zu unternehmen gibt?

Die Initiative des Toursismusministers, der obsolet gewordene Hotels einer neuen Verwendung zuführen will, wird von seiner eigenen Partei zerredet, die Politik trägt Bedenken vor sich her, alles wir gehabt.

Die Regierungen der Balearen sind seit mehreren Legislaturperioden daran gewöhnt, in erster Linie Eigeninitiativen zu verhindern. Unterdessen weiss man weshalb: Wenn der Staat baut, ist es für Politiker ein Leichtes, sich schmieren zu lassen. Man denke an die Schnellstrasse nach Manacor, Palma Arena, Can Domenge und Vieles mehr.

Wenn die Regierung Bauzá sich darauf beschränken würde, nicht zu verhindern, sondern schlicht der unternehmerischen Initiative die Hürden aus dem Weg zu schaffen, dann wäre schon viel gewonnen. Es würde nicht einmal Geld kosten.

Es sind ja nicht nur die Unternehmer, die abhauen: Junge Leute mit guter Ausbildung, mit Sprachkenntnissen und Berufserfahrung zieht es reihenweise in den europäischen Norden. Dieser doppelte Aderlass an Initiatoren und Spezialisten wird den Balearen noch lange nachhängen.