Der Aufstieg zum Morro d'Almallutx (1064 Meter) und vor allem der Abstieg sind beschwerlich. Die atemberaubende Aussicht auf die Stauseen und den gegenüberliegenden höchsten Berg der Insel entschädigt jedoch für die Mühen.
Übertrieben haben sie gewiss nicht, die Namensgeber des Morro d'Almallutx, als sie den Berg, der weit über den Stausee Gorg Blau in den Himmel ragt, den "Hügel von Almallutx" nannten. Denn Sanftes hat der 1064 Meter hohe Fels nicht an sich. Schroff und abweisend steht er da, geradezu unbezwingbar. Doch das täuscht. Der Berg lässt sich sehr wohl besteigen und eröffnet dann spektakuläre Aussichten.
Wie für viele andere Ausflüge eignet sich der Parkplatz an der Quelle Font des Noguer unweit des Cúber-Stausees als Ausgangspunkt für die drei Stunden dauernde Rundwanderung über den Morro d'Almallutx. Vom Parkplatz aus geht es links an der Kanalrinne in Richtung Gorg Blau. Das neuzeitliche Aquädukt stellt die einzige Verbindung zwischen den Stauseen dar, die einen großen Teil des Trinkwassers der Insel liefern. Vom Cúber aus führt eine Wasserleitung nach Lloseta, wo das Wasser aufbereitet wird. Vom Gorg Blau, der auf etwas mehr als 600 Metern Höhe liegt, wird bei Bedarf Wasser in die Kanalrinne geleitet, durch die es dann in den Cúber fließt, der mehr als 700 Meter hoch liegt.
Schon von hier aus schweift der Blick weit über Land, über das am Ufer des Gorg Blau gelegene Gehöft Almallutx, das dem Berg seinen Namen gab. Nach 30 Minuten führt der Weg ausgeschildert (,,Coll des Coloms") über die Rinne hinweg in einen Eichenwald. Nun geht es bergauf, vorbei an alten Kohlenmeilern, über altes Kopfsteinpflaster. Nach zehn bis 15 Minuten ist der Pass (,,Coll") und damit eine Höhe von 795 Metern erreicht. Der Abzweig, dem es zu folgen gilt, ist nach rechts zum Tossals Verds ausgeschildert, geradeaus geht es zur gleichnamigen Wanderhütte. Durchs Gehölz führt der Weg bergauf, Farbmarkierungen und Steinhäufchen weisen die Richtung. 100 Höhenmeter gilt es nun zu überwinden, bis sich ein imposanter Fels über die Baumwipfel erhebt wegen seines einer Tonsur gleichen kahlen Gipfels ,,der Mönch" (,,es Frare") genannt.
Wenig später ist eine Hochebene erreicht. Linker Hand ragt der Tossals Verds in die Höhe, rechts der Morro d'Almallutx. Hier befinden sich die Überreste eines besonders großen Schneehauses: eine der gemauerten Gruben, in die im Winter der Schnee geschaufelt wurde, um daraus Eis zu pressen. Dieses konnte dann im Sommer mit Eseln in die Orte im Tal transportiert und für teures Geld zum Kühlen verkauft werden.
Eine Trockensteinmauer führt rechts den Berg hinauf, parallel zu ihr verläuft der Anstieg. Nun wird die Landschaft rasch karger und unwirtlicher. Über schroffen Fels geht es steil bergauf nur mit festem Schuhwerk sollte man den Aufstieg wagen. Nach insgesamt zwei Stunden ist der Gipfel erreicht. Die Aussicht über den Stausee, über das Tal, bis hin zum Meer und auf den höchsten Berg der Insel, den Puig Major, der sich wie zum Greifen nahe 1445 Meter in die Höhe reckt, entschädigt für die Mühen.
An der steil abfallenden Felskante entlang führt der Weg nun weiter auf den Nachbarberg zu, den Puig de Sa Font. Nach einer knappen Stunde über scharfes Gestein und karges Buschwerk gelangt man an eine Ebene, die mit Kiefern bewachsen ist. Rechts hinab führt hier ein schmaler Pfad, der sich zum Teil steil an der Felswand entlang zurück ins Tal windet. Hier gilt es, sehr genau auf die Unwegsamkeiten zwischen hohem Gras und Gesteinsbrocken zu achten, um nicht zu stürzen. Bald schon ist im Tal erneut die Kanalrinne zu erkennen. Am einfachsten ist diese an der kleinen Betonbrücke zu überqueren.
INFOS
Höhe: Der Morro d'Almallutx (Hügel von Almallutx) ist 1064 Meter hoch. Rund 300 Höhenmeter sind zu überwinden.
Lage: Der Morro d'Almallutx liegt unweit vom Ufer des Stausees Gorg Blau und gehört zur Gemeinde Escorca.
Anfahrt: Von Palma gelangt man in etwa 45 Minuten zum Parkplatz an der Font des Noguer (bei Kilometer 34 der Landstraße Ma-10).
Schwierigkeit: Auf- und Abstieg sind steil und führen über Fels und Geröll. Die Rundwanderung dauert drei bis vier Stunden. Kondition und Trittsicherheit sind Voraussetzung.
Aussicht: Rundumblick über eindrucksvolle Berglandschaft.
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