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Noch mindestens drei Wochen Hitze hat Mallorca vor sich. Die Temperaturen steigen erfahrungsgemäß bis Mitte August an, eine Hitzewelle jagt die nächste, ab dann wird es langsam wieder erträglicher. Doch bis dahin heißt es aushalten und schwitzen. Ein paar Tipps und Vorsichtshinweise können helfen, das Sommerwetter erträglicher zu machen.

„Halten Sie es wie die Mallorquiner”, rät der deutsche Arzt Dieter Uckermann aus Palma. Das heißt leichte, luftige Kleidung tragen: „Den Wintermantel getrost ausziehen”, scherzt der Mediziner. Wichtig ist es, die Mittagshitze zu meiden, die Einheimischen gingen auch erst ab 19 Uhr wieder auf die Straße oder an den Strand. Um den Kreislauf zu entlasten, sollte man auf Alkohol verzichten, leicht Verdauliches essen und „sich nicht vollstopfen”. Große Anstrengungen sind zu vermeiden, dazu zählt auch Sport in der Zeit der größten Hitze. „Joggen in der Mittagszeit ist nicht zu empfehlen”, sagt Uckermann.

Ansonsten kann er dem Rat seiner Sprechstundenhilfe nur zustimmen: Wie die Spanier immer einen Fächer bei sich zu tragen, um sich frische Luft zufächeln zu können.

Einen Tipp gibt Dr. Climent Ramis, Leiter der Forschungsgruppe Meteorologie der Balearen-Universität Residenten und Touristen: „Die UV-Strahlung auf der Insel ist sehr hoch.“ Er rät zwingend zu einem guten Sonnenschutz. „Die Bauern haben früher auf Mallorca immer einen Sonnenhut und langärmlige Kleidung getragen – das hatte seinen Grund.“ Ansonsten ist das Klima in Küstennähe erträglicher als im Inselinneren. Dafür ist der sogenannte Embat, der Wind, der vom Meer kommend über die Insel strömt, verantwortlich. Er sorgt für eine frische Brise an den Stränden.

Auch an die Haustiere sollte im Sommer gedacht werden: „Die Halter müssen einfach nach dem gesunden Menschenverstand handeln”, sagt Tierarzt Rafael Guerra Fritsch. „Spaziergänge in der Mittagszeit können für Hunde echt gefährlich werden”, betont der Veterinärmediziner. Besonders bei übergewichtigen Tieren und Rassen wie Mops und Bulldoggen, die oftmals Atemprobleme hätten, ist besondere Vorsicht geboten. Die Gassirunde legt Herrchen oder Frauen am besten in die Morgen- und Abendstunden. „Gerade gegen 14, 15 Uhr ist der Asphalt extrem heiß.” Es bestehe die Gefahr des Hitzschlags und dass die Vierbeiner sich die Pfoten verbrennen.

Guerra Fritsch empfiehlt, dass Hunde und Katzen im Sommer drinnen bleiben können. Denn gerade bei der Haltung auf Balkon oder Terrasse können die Tiere schnell einen Hitzschlag erleiden. Wichtig sei auch, dass sie immer frisches Wasser zur Verfügung haben. Auch könne man es gar nicht oft genug sagen: „Hunde sollte man im Sommer auf keinen Fall im Auto lassen”, betont der Tiermediziner.

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Katzen hätten im Allgemeinen weniger Probleme mit der Hitze zurechtzukommen als Hunde. Oftmals fressen die Samtpfoten aber weniger und verlieren im Sommer an Gewicht.

Wer Vögel hält, ist gut beraten, den Käfig niemals in die pralle Sonne zu stellen und dem Federvieh Wasser zum Trinken und Baden anzubieten.

Damit das eigene Heim einigermaßen kühl bleibt, hilft auch hier ein Blick auf die Gewohnheiten der Mallorquiner. Sie halten die Schlagläden tagsüber geschlossen, denn wenn die Sonne auf die Fenster knallt, heizt sich die Wohnung rasch auf. Gelüftet wird nur morgens sowie abends und nachts.

Doch gerade bei tropischen Nächten von 20 Grad und mehr bringen auch die Abendstunden nicht die nötige Abkühlung. Dann darf gern auf Durchzug gesetzt werden. Gegenüberliegende Fenster öffnen und den Ventilator einschalten, sorgt für eine erfrischende Brise. Das Deutsche Rote Kreuz aus Löhne (Nordrhein-Westfalen) twitterte erst kürzlich: „Durchzug ist nicht schädlich, das glauben nur Deutsche.” Für eine Erkältung brauche es keinen Zug, sondern Viren.

Wer seine Wohnräume mit einem Ventilator oder einer Klimaanlage aufrüsten möchte, sollte sich beeilen. Denn in Baumärkte sind die Kühlgeräte in den Sommermonaten öfter ausverkauft. Gerade bei Klimaanlagen sollte vor der Installation der Außenanlage im Rathaus nach den geltenden Bestimmungen gefragt und zudem auch der Vertrag der Eigentümergemeinschaft zurate gezogen werden, ob bei Mehrfamilienhäusern die Geräte überhaupt angebracht werden dürfen. Doch viele Menschen schlafen nicht gern mit eingeschalteter Klimaanlage, die Luft belaste die Schleimhäute und der Betrieb schlage zudem auf der Stromrechnung ordentlich zu Buche.

(aus MM 30/2019)