Palma bekommt Europas größtes kostenfreies WLAN-Netz, werben Lokalpolitiker seit Wochen. An einigen Stellen könne Besucher und Einheimische das Internet bereits in Anspruch nehmen. In den kommenden vier Jahren lässt die Stadt in den wichtigsten touristischen Zonen weitere Zugänge installieren.
Wie funktioniert die Vernetzung der Stadt?
Ausgebaut wird das kostenfreie WLAN-Netz an wichtigen Punkten der Stadt Palma. In drei Phasen, beginnend mit 300 Zugangspunkten, die bis 2017 am Borne, der Avinguida d‘Antoni Maura, der Alten Mole sowie den Kreuzfahrtterminals im Hafen entstehen. In zwei weiteren Phasen werden in den darauffolgenden zwei Jahren die komplette erste Meereslinie bis zum Kongresszentrum, die Rambla, Carrer Unió, Avinguda Jaume III sowie die Plaça d’Espanya und Plaça Major und der Rathausplatz mit Internetzugang ausgerüstet.
Welche Firma ist für Installation und Instandsetzung des Netzes verantwortlich?
Das Rathaus von Palma hat die Aufgabe an die Firma Mallorca-Wifi übertragen. Das Unternehmen besteht seit 2001. Geschäftsführer ist Mauricio Socias. Mallorca-Wifi hat bisher 3000 WLAN-Hotspots auf Mallorca installiert, auf denen es zehn Millionen Zugriffe jährlich registriert. 29 jener technischen Geräte, die das Internetsignal aussenden, befinden sich an der Playa de Palma, wo seit Sommer 2014 ein kostenloses WLAN-Netz existiert.
Wie kann man das neue WLAN-Netz Palmas nutzen?
Die Nutzung ist sehr einfach: Mit seinem Smartphone oder Tablet-Computer wählt der Nutzer eines der WLAN-Netze aus, die ihm angezeigt werden. Sie tragen unterschiedliche Namen und sind daran zu erkennen, dass es nicht nötig ist, ein Passwort einzugeben. Das Surfen ist komplett kostenlos. An einigen Zugängen wird der Nutzer Werbung im Browser zu sehen bekommen. Es ist sogar möglich, dass man sich erst ein Werbevideo anschauen muss, bevor der Internetzugang funktioniert. Zukünftig sollen 20.000 Nutzer gleichzeitig in Palmas Mega-Netz surfen können. „Die ersten 1000 Nutzer haben wir schon gezählt“, sagt Mauricio Socias.
Heißt das WLAN-Netz in der ganzen Stadt gleich?
Jein. Auf ein physisches WLAN-Netz kommen 15 Netzwerke unterschiedlicher Namen, welche die User benutzen, erklärt Socias. So wird es verschiedene Zugänge geben, deren Name sich nicht verändert, wie „Palma Wifi” und „Welcome To Palma”, aber auch standortgebundene Netze, die nach Firmen benannt sind, die dafür bezahlen.
Werden persönliche Daten abgefragt?
Nein. Die Nutzer müssen keinerlei persönliche Angaben machen, um das WLAN-Netz nutzen zu können. „Persönliches der User interessiert uns nicht“, sagt Mauricio Socias. Anonymisierte Daten werden dennoch erfasst, also wo sich um welche Uhrzeit wie viele Besucher einloggen.
Ab wann funktioniert der kabellose Internetzugang?
Ab sofort.Auf dem Borne stehen bereits mehrere WLAN-Netze zur Auswahl.Ebenso können Reisende an drei der fünf Kreuzfahrtterminals kostenlos im Internet surfen, die zwei fehlenden werden Mitte Mai online gehen.
Wie schnell lässt es sich im Internet surfen?
Je nach Standort sind 30 bis 150 Mbits pro Sekunde möglich, das ist von der jeweiligen Signalstärke abhängig. Damit lassen sich beispielsweise Videos schauen.
Können sich Altstadtbewohner und Geschäftsleute im Zentrum nun den eigenen Internetanschluss sparen?
Mallorca-Wifi kontrolliert die Zugriffe. Wer also den Zugang zu intensiv nutzt, dem kann das Unternehmen die Surf-Geschwindigkeit herabsenken. „Das Netz ist nicht für eine dauerhafte Nutzung gedacht“, sagt der Geschäftsführer von Mallorca-Wifi. Auch wird es nicht möglich sich, größere Datenmengen auszutauschen oder Filme herunterzuladen. Streaming-Dienste werden aber funktionieren.
Gibt es noch andere kostenfreie Internetzugänge?
Ja. Das Rathaus betreibt seit Jahren verschiedene punktuelle WLAN-Zugänge, beispielsweise rund um die Bibliotheken der Stadt sowie an der Playa de Palma.Auch am Flughafen gibt es kostenloses WLAN.
Wie wird das Vorhaben finanziert?
Eine Million Euro investiert Mallorca-Wifi in die Hardware für den Netzausbau. Die Stadt gibt 35.000 Euro dazu. Auch Ausgaben für Instandhaltung sind eingeplant. Das Unternehmen refinanziert die Investition über Werbeeinnahmen.
(aus MM 20/2016)
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