Das hatte sich Familie M. anders vorgestellt: Mit reichlich Urlaubsvorfreude waren die Touristen auf Mallorca gelandet, um hier eine Woche in einer Meerblickvilla zu verbringen. An der angegebenen Adresse angelangt, mussten sie aber feststellen, dass die Immobilie gar nicht existiert. Die Anzahlung in Höhe mehrerer Hundert Euro - futsch.
Seit einiger Zeit treiben im Internet verstärkt Gauner ihr Unwesen, die sich als Vermieter von Ferienhäusern ausgeben. Sie werben auf eigens zu diesem Zweck eingerichteten Seiten und bieten meist unschlagbar günstige Konditionen.
Ist erst einmal Geld geflossen, ist es schon zu spät. Der angegebene Name und die Adresse des angeblichen Vermittlers stellen sich als frei erfunden heraus und ans Telefon geht auch niemand.
So etwa im Fall einer deutschsprachigen Internetseite, die noch immer online ist. Dort werden sechs Fincas zur Miete angeboten, die eigentlich allesamt exklusiv von anderen Anbietern vermarktet werden. Unter anderem preist der Betreiber eine Finca in Canyamel mit Meerblick an.
Preis pro Woche: 1499 Euro für Frühbucher - ein in der Hochsaison extrem günstiges Angebot. Tatsächlich handelt es sich bei der Immobilie um ein Ferienhaus, das in der Hochsaison mindestens 450 Euro pro Tag kostet, also mehr als doppelt so viel.
Susanne Jachmich ist die Inhaberin der Ferienhausvermietung Finca Mallorca, die die Immobilie exklusiv im Angebot hat, wie sie sagt. Dass jemand anders diese Villa zur Vermietung anbietet, könne nicht sein.
Fotos und Beschreibung, die auf der offensichtlich betrügerischen Internetseite zu sehen sind, scheint jemand von ihrem Webauftritt heruntergeladen zu haben. Jachmich erwägt, die Polizei einzuschalten. Unter der angegebenen Telefonnummer ist niemand zu erreichen.
Thomas Krauß ist Geschäftsführer des Reiseveranstalters MC Fincaservice und hat in letzter Zeit ebenfalls Erfahrungen mit ähnlichen Betrügereien machen müssen: Jemand hatte sich illegal Fotos aus seinem Katalog beschafft und damit für Fincaferien geworben.
20 bis 30 Personen seien darauf hereingefallen und hätten gutgläubig Geld überwiesen, der Schaden belaufe sich auf 80.000 Euro, so Krauß: "Das passiert, weil es so viele Vermittler gibt." Abgesichert sei man nur mit einem Reiseveranstalter, da dieser etwa einen Sicherungsschein ausstellen müsse.
Auch die Geschäftsführerin eines Reiseunternehmens in Niedersachsen hat zu ihrem Leidwesen bereits mit den Ferienhausbetrügern zu tun gehabt. Auf 30 bis 40 schätzt sie die Zahl der betroffenen Kunden, die in den vergangenen Monaten auf die Internetgauner hereingefallen sind und sich bei ihr gemeldet haben. "Wir hatten hier schon weinende Leute am Telefon", sagt sie.
"Viele Familien sparen lange für ihre Ferien. Wenn dann wegen so etwas die Urlaubskasse schon gleich zu Beginn der Ferien aufgebraucht ist, ist das bitter."
Um beim Buchen einer Ferienimmobilie im Internet nicht übers Ohr gehauen zu werden, sollte man zunächst das Angebot kritisch prüfen. Worauf man besonders achten sollte, hat der Verband Deutscher Ferienhausagenturen (VDFA) in einer Ratgeberliste zusammengefasst.
6 Kommentare
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Internetfallen lauern nicht nur bei Ferienhäuser, da wird sich aufgeregt, was ist mit den Langzeitmietern die auf lange Zeit viel Geld für die Traumfincas auf Mallorca verlieren, und das legal incl. Mithilfe der Immobilienanbieter. Man sollte überall Augen und Ohren offen haben, die Immobilien richtig besichtigen mit Fachmann, der einen Blick hat für Wände....nass und schimmelig....und teuer.....
Luftschloss und Traum Finca das wird einem auch bei Langzeitmiete versprochen. Es wird gelogen das sich die Balken biegen.Zentralheizung entpuppt sich als Radiatoren die schön an der Wand trapiert sind ( und enorme Nebenkosten alle 2 Monate bis 500 Euro ) kosten können, und dabei friert man immer noch. Die meisten Fincas sind nicht isoliert, so passiert es das wie in den letzten Monaten der Regen die Wände einnässen und der Schimmel ( der jahrelang mit Latexfarbe überpinselt wurde ) sich über die gesamten Räume zieht. Obwohl man als Mieter vor Anmietung diese Voraussetzung eine Immobilie an den Immobilienmakler als Bedingung stellte. Kaum ist die Courtage von tausenden Euros kassiert, interessiert sich niemand mehr um die Probleme die man dann mit solchen "Luftschlössern und Traumfincas " hat. Der Preis zumindestens stimmt, alles andere ist nur LUG und TRUG. Es gibt keinen Mietverein und Mietreduktionen sieht das spanische Mietrecht auch nicht vor. Selbst ein kranker Mensch der sich die letzten Monate noch ein bisschen Inselleben gönnen will, wird eiskalt "abserviert" warum kommen Sie auf die Insel, wenn Sie krank sind. Schimmel ? Das ist normal bei dem Wetter..... ich denke bei den Mietpreisen könnte man zu mindestens ein wetterfestes Haus erwarten, ansonsten nur noch im Sommer die dummen Leute abcashen....aber Hauptsache auf der schönsten Insel der *Luftschlösser und Sommerfincas****
@Martin & Marcus: Eine nette Werbetour, die ihr zwei(?) hier gerade unternehmt^^
Ich bin ziemlich vorsichtig im Internet ein Ferienhaus zu buchen. Alleine nach Bauchgefühl zu handeln finde ich auch mutig. Einen professionellen Auftritt kriegen die Gauner auch gut hin. Der Internet-Auftritt kann also daher für die Entscheidung nicht herangezogen werden. Man muss sich aber eher über den Seitenbetreiber informieren. Manchmal hat man Glück und kennt jemand, der mit einem Seitenbetreiber gute Erfahrungen gemacht hat. Letztes Jahr wollten wir einen Finca Urlaub auf Mallorca verbringen. Ein Kollege hat mir www.traumferiendomizile.de mit Sitz in Deutschland empfohlen. Das war Gold wert. Wir haben einen tollen Finca Urlaub auf Mallorca verbracht. Auf Mallorca habe ich in direkter Nachbarschat Leute kennengelernt, die bei living-finca-mallorca gebucht hatten und auch sehr zufrieden waren. Also bei Freunden und Bekannten fragen, ob jemand einen seriösen Anbieter kennt.
Ich denke, dass man seinem Bauchgefühl schon in gewisser Weise vertrauen kann. Wenn der Anbieter eine ansprechende, professionelle Internetseite hat und man die Möglichkeit eines telefonischen Kontakts hat, dann sagt das schon viel aus. Wir haben damals bei www.living-finca-mallorca.de gebucht, da wir hier eine ziemlich gute Beratung zu den Ausstattungen und Lagebschreibungen bekommen haben. Andere Anbieter wie Fincalorca haben auch ein umfangreiches Angebot und sehen gut aus. Ggf. auch Bewertungen im Internet zu den Anbietern lesen bevor man verbindlich bucht. Auch wenn man bei den Agenturen immer einen Vermittlungsaufschlag mitzahlt, würde ich nie direkt privat buchen.
Mir ist es letztes Jahr pasiert mit einer Ferienwohnung in San Telmo. 1000,- Euro waren weg. Eine Woche bevor der Flug ging war die Frau nicht mehr zu erreichen und die Eigentümerin von der Wohnung war Spanierin und konnte auch nichts machen. Da natürlich die Flüge schon gebucht waren und wir keine Ferienwohnung mehr bekommen haben mussten wir eine teure Finca nehmen.Ich kann nicht gerade sagen das es ein entspannter Urlaub war. Trotzdem Ärgert es einen das diese Leute ungeschoren davon kommen und es einfach keine möglichkeit gibt sein Geld wiederzubekommen.