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Die meisten Strandbesucher würden gern mit dem Auto bis ans Wasser fahren. Denn Strandkorb, Kühltasche und Sonnenschirm werden ganz schön schwer, wenn man sie in der Hitze des mallorquinischen Sommers an die Playa oder in die Bucht schleppen muss. In der Hochsaison führt das allerdings regelmäßig zu einem Verkehrschaos, besonders an den Stränden, die weniger gut erschlossen sind.

So hat die Gemeinde Manacor das Parken an der Zufahrtsstraße zur abgelegenen Cala Varques im Inselosten untersagt. An dem schmalen Weg hatten auf 1,5 Kilometer Länge bis zu 40 Fahrzeuge gestanden, für Rettungskräfte wäre kein Durchkommen mehr gewesen. Damit soll jetzt Schluss sein. Die Bucht kann nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden. Vandalen hatten die neu errichteten Parkverbotsschilder jedoch gleich nach ein paar Tagen abgeschraubt.

Die Gemeinde Calvià, zu der 28 Strände gehören, führte 2013 in Strandnähe die gebührenpflichtige Ora-Zone ein. Betroffen sind Straßen und Parkplätze in der ersten Linie der Küstenorte, zu denen unter anderem die Urlauberzentren Santa Ponça, Palmanova, Magaluf und Peguera gehören. Ein entspannter Tag am Strand wird also durch regelmäßiges Nachzahlen an der Parkuhr unterbrochen. Zumeist ist es dort nur für genau 152 Minuten möglich, einen Parkschein zu lösen. Theoretisch müsste der Wagen danach weggefahren oder umgeparkt werden, meist drücken die Hilfspolizisten jedoch ein Auge zu, wenn man einen neuen Parkschein löst. Samstagnachmittags und den ganzen Sonntag über ist das Parken dort allerdings kostenfrei.

Für den beliebten Strand Es Trenc in der Gemeinde Campos ist unterdessen keine Lösung in Sicht. Im Küstenort Ses Covetes mussten die Betreiber zweier privater Parkplätze, die ihre Stellflächen im Schutzgebiet des Naturstrandes haben, dicht machen. Die Gemeinde wies kurzfristig kostenpflichtige Parkzonen aus, doch diese verfügen nicht über ausreichend Kapazität, damit die Masse an Fahrzeugen der Strandbesucher einen Stellplatz findet. Ungeklärt bleibt, ob und wann die Parkplätze wieder öffnen.Nun haben die Betreiber der Parkplätze Klage eingereicht. Die Gemeinde soll die Genehmigung zur Wiedereröffnung noch im August erteilen, so ihre Forderung.

Im Frühjahr und Sommer überschlugen sich die Nachrichten. Die Gemeinde hatte angekündigt, die Zufahrt nach Ses Covetes zu beschränken. Die Parkplatzbesitzer sollten enteignet werden, damit dort ein öffentlicher Parkplatz entstehen kann. Währenddessen öffneten die Betreiber ihre Parkplätze einfach wieder, Polizisten rückten an und machten wieder dicht. Der Besucheransturm regelte sich von allein, die Badegäste wichen auf die Nachbarorte aus, sehr zum Leidwesen der Gastronomen in Ses Covetes, die über Umsatzrückgang klagen.

Cala Banyalbufar
Der Strand von Banyalbufar gehört zu den Playas an den Berghängen der Tramuntana. Die Zufahrt erfolgt über eine Serpentinenstraße zwischen Andratx und Valldemossa. Der Kiesstrand im Westen Mallorcas lädt mit seinem kristallklaren Wasser zum Schnorchelnein. Beim Parken wird es allerdings haarig. Einen Parkplatz in Banyalbufar zu finden, stellt den Fahrer oft vor eine Herausforderung. Stellplätze im Ort sind rar. Es gibt zwei Parkplätze, die kostenfrei sind. Allerdings führt nur ein steiles, schmales Gässchen (Cami des Molí) dorthin. Im Ort folgt man der Beschilderung zum Strand hinab. Das Auto lässt man dann am Rand der Steilklippen kostenfrei stehen und steigt den Rest zum Strand hinunter. Ein zweiter Parkplatz liegt näher am Dorf – für Menschen mit Gehbeeinträchtigung ist der Rückweg zum Auto kaum zu bewältigen, da die Straße schroff ansteigt. Ab Palma fährt die Linie 200 dorthin. Die Bushaltestelle liegt 500 Meter vom Strand entfernt. Wer die Tramuntana mit dem Fahrrad erkundet, kann in Banyalbufar eine Pause einlegen und in die Fluten springen.

Cala Agulla
Sommerfrische an der Ostküste, die Cala Agulla liegt neben Cala Rajada und wird sowohl von Mallorquinern als auch von Touristen besucht. Das Parken ist denkbar einfach. In direkter Nähe zur Bucht gibt es einen großen Parkplatz, das Tagesticket kostet dort 4,50 Euro, ab 16.30 Uhr werden 2 Euro fällig. Ein Teil des Platzes verfügt über Unterstände, damit die Fahrzeuge im Schatten parken können. Auch Wohnmobile finden auf dem Gelände Platz. Nach nur wenigen Schritten steht man in der Bucht, die von Kieferwäldern gerahmt wird. Gegen Gebühr können Toiletten und Duschen genutzt werden. Das Parken in den Dünen entlang der Zufahrtsstraße ist verboten. Im nahgelegenen Ortsteil Cala Agulla gibt es Busverbindungen nach Cala Rajada, Port d‘Alcúdia und Port Pollença.

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Sa Coma
Wer in Sa Coma früh zum Strand fährt, kann sein Auto in erster Meereslinie kostenfrei parken. Mit späterer Stunde füllen sich die Stellplätze im Ort – besonders auf der Avenida les Palmeres kann es chaotisch werden. In den Straßen des Küstendorfs lässt sich das Auto meist gut abstellen. Für die Busfahrt aus Palma mit der Linie 412 braucht man allerdings ordentlich Sitzfleisch, es gibt zudem Verbindungen in den Norden und Osten der Insel.

Platja de Muro
Im Hochsommer wird die Platja deMuro stark frequentiert. Das nächstgelegene Dorf Can Picafort ist ein beliebtet Urlaubsort für Mallorquiner, doch auch zahlreiche Hotelanlagen für Urlauber von auswärts befinden sich dort. Sowohl in Can Picafort als auch in der drei Kilometer entfernten Hotelsiedlung gibt es nur begrenze Parkmöglichkeiten, der Großteil ist allerdings kostenlos. Chaos herrscht auf der LandstraßeMa-12, welche die Orte verbindet (siehe Foto). Das Parken der Autos auf dem unbefestigten Randbereich ist verboten. Auch die sandige Stellfläche der Strandsiedlung Ses Casetes des Capellans ist so überfüllt, dass selbst Anwohner Probleme haben, einen Parkplatz zu finden. Parkeinweiser regeln dort meist an denWochenenden die Zufahrt. Mit der Buslinie 390 erreicht man den Strand von Palma aus.

Illetes
Der Strand von Illetes befindet sich westlich von Palma, er ist sowohl bei Urlaubern als auch bei Einheimischen sehr beliebt. Am einfachsten erreicht man Illetes mit dem Bus der Linie 3 (Pont d‘Inca - Illetes), die Haltestelle liegt in direkter Nähe zur Playa. Die Gemeinde hat einen kostenfreien Parkplatz am Ortsausgang in Richtung Portals Nous eingerichtet, doch wer spät kommt, hat schlechte Karten. Im Ort gibt es Ora-Zone (maximal 152 Minuten für 1,75 Euro).

Strände von Peguera
Die drei Strände von Peguera (Playa Palmira, Romana und Tora) an der Südwest-Küste erfreuen sich bei deutschen Urlaubern großer Beliebtheit und werden in der Saison massiv frequentiert. Dennoch lässt sich leicht ein Parkplatz finden, es gibt ein Parkhaus (Carrer Sebelli), kostenlose Stellplätze (beispielsweise Carrer Colegio Públic Xaloc) sowie Ora-Zone (maximale 152 Minuten für 1,75 Euro). Ab Palma fahren die Busse 102 und 104 zu dem Strand.

Sant Elm
Wer den schlafenden Drachen einmal sehen möchte, sollte den Strand von Sant Elm besuchen. Denn von dort lässt sich Dragonera, die Dracheninsel, erspähen. Die Playa liegt der Tramuntana zu Füßen, die Zufahrt ist kurvenreich. Direkt gegenüber des Strandes befindet sich ein Parkplatz (geöffnet von 9 bis 20.30 Uhr) mit vielen Kiefern, die Schatten spenden. Das Tagesticket kostet dort 3,80 Euro. Es gibt eine Busverbindung (Linie 100) nach Port d‘Andratx.

Playa de Palma
Obwohl die Playa de Palma zu den beliebtesten Stränden auf Mallorca zählt, stellt das Parken dort kein Problem dar. Am schnellsten geht die Suche nach einem Stellplatz in der Nähe des Aquariums. Dort gibt es mehrere Parkmöglichkeiten, ein Parkeinweiser hilft gegen einen kleinen Obolus bei der Suche und beim Einparken. Auch in den Seitenstraßen ist oft ein kostenloser Platz frei. Es gibt Busverbindungen (auch Express) ab der Plaça d‘Espanya.

Sa Ràpita
In dem Ort, der an der Südküste unmittelbar an einem der schönsten Strände liegt, ist das Parken problemlos möglich. In unmittelbarer Strandnähe gibt es zahlungspflichtige Parkplätze (ein Euro pro Stunde, fünf Euro am Tag), die allerdings oft frühzeitig belegt sind. Wer weiter hineinfährt in die Seitenstraßen, findet auch Gratisparkplätze. Auch mit dem Bus kommt man gut nach Sa Ràpita: Linie 515 hält direkt am Strand. Viele Leute kommen mit dem Fahrrad.

(aus MM 32/2015)