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Zitronen, Limetten, Grapefruits, Mandarinen oder Orangen in allen Variationen: Auf der Plantage Eco Vinyassa auf Mallorca kann man die prallen Früchte mit den Augen bewundern, mit den Fingern berühren oder schälen und mit dem Gaumen verkosten. Joan Puigserver und seine Ehefrau Sebastiana Massanet haben auf 18.000 Quadratmeter Fläche am Ortsrand von Sóller, Richtung Fornalutx und Biniaraix, einen Garten Eden aus 2000 Zitrusbäumen geschaffen.

Vor allem zwischen Dezember und August, wenn die verschiedenen Sorten nach und nach reifen, lohnt sich eine Führung oder ein individueller Rundgang auf dem Lehrpfad mit insgesamt 40 mehrsprachigen Schautafeln. Auch die berühmte mallorquinische Canoneta kann man hier bis weit in den Sommer ernten - und sich beim Schälen triefende Finger holen. Nicht umsonst wird die traditionsreiche Frucht von den Einheimischen ausschließlich zum Versaften verwendet und hat im Handel einen schweren Stand.

Die Konkurrenz mit der agroindustriellen Massenware aus Valencia brauchen die teilweise uralten Varianten aus dem Tal von Sóller aber auf keinen Fall zu scheuen. Im Direktvergleich mit der handelsüblichen Navel oder Valencia late kann man sich auf dem Lehrpfad vom besonderen Aroma der birnenartigen Pereta oder der nur noch selten angebauten eiförmigen Cul d'Ou überzeugen.

"Wegen der Tallage gibt es im Winter nur wenige Sonnenstunden. Deswegen reifen die einheimischen Sorten recht spät und schmecken jetzt im Frühling besonders süß und saftig", sagt Joan Puigserver, der mit dem neuen Angebot bereits in den ersten Wochen auf reges Interesse gestoßen ist. "Der Rundgang dauert offiziell eine Stunde, viele Besucher bleiben aber auch zwei Stunden, um sich alles in Ruhe anzusehen", so der Landwirt.

Den Betrieb auf dem Gelände hat er vor zwei Jahren auf ökologische Anbaumethoden umgestellt. Gedüngt wird ausschließlich mit eigenem Kompost und an den Bäumen hängen ökologische Schädlingsfallen, während eine gackernde Hühnerschar auch den Boden von Ungeziefer frei hält. Zusätzlich zur eigenen Finca Sa Vinyassa erwarb der Orangenpionier vor vier Jahren noch das halb verwilderte Nachbargrundstück Can Porret.

Ein von ähnlich langer Hand angelegtes Projekt also wie das Museum Capvespre direkt nebenan auf dem Gelände der Genossenschaft Sant Bartomeu. Das neue Interpretationszentrum für das Tramuntana-Gebirge öffnet am 25. April seine Tore für die Öffentlichkeit und konzentriert sich neben dem Olivenanbau ebenfalls auf Zitrusfrüchte. "Wir wollen damit mehr Leben in die Nebensaison bringen", so Genossenschaftsvorstand Jaume Orell.

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Während im Erdgeschoss ein Orangengarten in Szene gesetzt wird, kann man im oberen Teil die Geheimnisse von Mallorcas Olivenhainen kennenlernen. Bei einer multimedialen Schau für alle Sinne soll es auch um andere Aspekte der Bergwelt gehen, denn das Gebäude ist als Interpretationszentrum für das Tramuntana-Gebirge konzipiert.

Investiert wurden 255.000 Euro vonseiten der Kooperative sowie 600.000 Euro, die je zur Hälfte vom spanischen Umweltministerium und von der Balearen-Regierung stammen. Am 24. April steht nun die Eröffnung mit Ehrengästen und kirchlicher Segnung auf dem Programm. Ab 25. April soll das Interpretationszentrum dann den Besucherbetrieb aufnehmen. Der Eintritt ist kostenlos.

 

INFO

DOPPELTE ATTRAKTION

Die Finca Eco Vinyassa bietet Rundgänge für 10 Euro (MO, MI, FR 10-13 Uhr, Kinder bis 14 gratis). Saft, Snack und Obst inklusive. Tel. 670-212602, smassanetborras@ hotmail.com.

Das Zentrum Capvespre auf dem Gelände der Kooperative Sant Bartomeu öffnet am 25. April (MO-FR 8 bis 13 und 16 bis 19 Uhr, gratis).