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Eines der beliebtesten Fotomotive der Insel ist ein Felsen. Nicht irgendeiner, sondern die markante Landzunge Sa Foradada bei Deià. Besonders beim Sonnenuntergang bietet sich hier von der Aussichtsplattform ein großartiges Panorama. Aber es gibt noch andere Argumente, die für einen Ausflug zu dem durchlöcherten Naturdenkmal sprechen.

So führt die Wanderung hinab zu dem Felsen durch typisch mallorquinische Berglandschaft, Oliven- und Kiefernhaine, vorbei an grotesken Steinformationen und durch eine malerische Küstenszenerie. Der Weg hinab beginnt am alten Landgut Son Marroig, das einst dem Erzherzog Ludwig Salvator gehörte. Da sich die Halbinsel in Privatbesitz befindet, sollte man im Gutshaus um Erlaubnis fragen, sie betreten zu dürfen.

Zunächst gilt es, über ein Eisentor zu klettern, um dann dem Schotterweg den Berg hinab zu folgen. In unzähligen Serpentinen schlängelt dieser sich stetig abwärts. Anlegen ließ ihn einst der Erzherzog persönlich, der die Besonderheit des Ortes zu schätzen wusste. Son Marroig liegt auf etwa 275 Metern, das Ziel der Wanderung dagegen fast auf Höhe des Meeresspiegels - das bekommen die Beine auf dem Rückweg zu spüren, der schweißtreibend bergauf führt.

Am einzigen Abzweig, schon tief unten, dort wo die Halbinsel beginnt, sollte man sich rechts halten. Nach insgesamt einstündigem Abstieg ist das Ziel erreicht. In der kleinen Bucht ankern im Sommer Jachten und Ausflugsboote. Jetzt liegt sie verlassen da. Der kleine Bootsanleger bietet sich für eine Verschnaufpause an. Wer zumAbschluss noch etwas Nervenkitzel möchte, kann auch noch auf den Felsen klettern.

Das allerdings ist nicht ungefährlich und erfordert einige Geschicklichkeit. Denn zunächst muss eine fast senkrecht aufragende Felswand überwunden werden. Mit einem roten Farbklecks ist die Stelle markiert, die sich am besten eignet.

Wer dieses Hindernis überwunden hat, sucht sich anschließend den Weg über Steine, Gestrüpp, umgefallene Bäume, Felsspalten und Geröll, bis er schließlich die höchste Stelle erreicht. Das Gefühl ist atemberaubend, geht es von hier aus doch an drei Seiten 80 Meter senkrecht in die Tiefe. Es ist sogar möglich, sich an der Felswand entlang bis in das Felsloch zu hangeln. Das aber ist eindeutig zu gefährlich.

Wie kam das Loch in den Fels?

Dem Meer verdankt Mallorca zweifellos viel. Auch das Naturdenkmal Sa Foradada („die Durchlöcherte"). Denn es war der stete Wellengang, der einst den Felsen höhlte und schließlich für den Durchbruch sorgte. Salz und Wind halfen dabei.

Das berühmte Loch befindet sich etwas oberhalb der Mitte des 82 Meter hohen Felsens und liegt heute somit etwa 40 Meter über dem Meeresspiegel, der sich in vergangenen Zeitaltern mehrfach hob und senkte. Der Durchmesser der Öffnung beträgt rund 14 Meter.