Der deutsche Unternehmer Markus Dold, CEO von eMallorca Technology, will mit Turbo-Lade-Tankstellen die Elektrifizierung von Mallorcas Straßenverkehr rasant beschleunigen. Dafür sucht er derzeit vor allem Partner und Verbündete in der regionalen Mietwagen-Branche, die für seine Pläne von entscheidender Rolle sein könnten.
Mallorca Magazin: Herr Dold, Sie waren unlängst Tage bei der ITB in Berlin zu Gast. Aber sicherlich nicht, um dort nach einem attraktiven Reiseziel Ausschau zu halten, oder?
Markus Dold: Nein, ich nutze die Messe für Treffen mit verschiedenen Vertretern der hiesigen Tourismusbranche wie Politiker und Unternehmer.
MM: Worum geht es bei diesen Treffen genau?
Dold: Meine Firma eMallorca Technology bietet die Installation und den Betrieb von Schnellladestationen für elektrisch betriebene Fahrzeuge an. Innerhalb weniger Minuten kann ein Elektroauto bei uns volltanken. Das schafft keine konventionelle Ladestation. Unser erster sogenannter Mega Charging Park mit insgesamt zwölf Ladesäulen wurde Ende vergangenen Jahres in Algaida auf dem Gelände der Bodega „Vino de la Isla” eröffnet. Mittlerweile sind weitere Standorte dazugekommen, wie Hotels und Golfclubs auf der Insel. Das Thema E-Mobilität, das wir uns auf die Fahnen geschrieben haben, betrifft auf Mallorca eben zum großem Teil den Tourismussektor, hier dürfte die Nachfrage nach Schnell-Ladesystemen am höchsten sein.
MM: Sie denken dabei vor allem an Mietwagen-Firmen?
Dold: Ganz genau. Wir sprechen hier von Flotten zwischen 50.000 und 100.000 Fahrzeugen im Jahr. Rent-a-Car-Firmen stehen bereits heute in der Verantwortung und irgendwann auch in der Pflicht, ihre Bestände mit E-Fahrzeugen umzurüsten. Dank unserer Technik ist das bereits heute kein Problem. Zudem können wir auf Erfahrungen in einem ähnlichen Tourismusziel wie Mallorca zurückgreifen.
MM: Wie das?
Dold: Unser Unternehmen hat vor ein paar Jahren auf Korsika begonnen, ein Netz von Schnellladestationen zu entwickeln und aufzubauen. Einer unserer Kunden ist ein großes Rent-a-Car-Unternehmen, das bereits 3500 E-Mietwagen auf der Insel anbietet, die in etwa zehn Prozent der gesamten Flotte ausmachen.
MM: Wie sieht eine mögliche Kooperation zwischen Ihnen und einem Mietwagenunternehmen konkret aus?
Dold:Wir haben vor kurzem ein Treffen zwischen Vertretern von Mietwagenunternehmen und Taxifahrern auf Mallorca organisiert. In beiden Fällen können wir Flatrate-Angebote für die Stromversorgung ihrer Elektro-Fahrzeuge unterbreiten.
MM: Wie sehen die aus?
Dold: Mietwagenunternehmen zahlen pro Jahr und Fahrzeug einen Pauschalversorgungpreis von etwa 850 Euro. Damit können sie bei uns so oft und so viel Strom tanken, wie sie wollen. Dank dieser Flatrate wäre es möglich, einen Mietwagen „all-inclusive” anzubieten, also einschließlich Mietpreis, Versicherung und „Treibstoff” für beispielsweise 77 Euro am Tag. Der Urlauber braucht sich anschließend nicht mehr darüber zu sorgen, ob er sich einen Ausflug ans andere Ende der Insel sprittechnisch leisten kann. Angesichts der derzeitigen und der zukünftigen Benzinpreise wäre das ein unschlagbares Verkaufsargument für jede Rent-a-Car-Firma.
MM: Und eine ähnliche Ladestrom-Flatrate haben Sie auch den Taxifahrern vorgeschlagen?
Dold: Ja. Allerdings liegt hier die Kalkulation anders. Ein Mietwagen hat eine deutlich geringere Laufleistung pro Jahr als ein Taxi. Für E-Taxis haben wir eine Ladestrom-Flatrate von etwa 700 Euro pro Monat kalkuliert. Ein Preis, der um die Hälfte günstiger ist als die aktuellen Durchschnittskosten eines Taxis für Benzin oder Diesel.
MM: Wie war das Feedback vonseiten der Unternehmen und Taxifahrer?
Dold: Durchweg positiv. Bereits mittelfristig gesehen ist die Umstellung von Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb die einzige Lösung.
MM: Voraussetzung dafür ist aber auch ein weitgehend flächendeckendes Ladenetz auf der Insel.
Dold: Natürlich. Das ist unsere Aufgabe. Wir liegen aber voll in unserem Plan, bis Ende dieses Jahres die Ladekapazitäten für 10.000 Elektroautos auf der Insel zu schaffen. Wir haben natürlich auch festgestellt, dass es auf der Insel hinsichtlich der Genehmigung von Anträgen nicht immer so schnell läuft, wie man es sich wünscht.
MM: Gegner der E-Mobilität kritisieren immer wieder, dass der Strom meist aus Kraftwerken stammt, die ihn mit fossilen Brennstoffen erzeugen.
Dold: Das stimmt. Aber nicht in unserem Fall. Wir lassen uns in den Verträgen mit den hiesigen Stromerzeugern schriftlich versichern, dass der gelieferte Strom aus nachhaltigen Quellen stammt.
MM: Ihr Unternehmen ist Hauptsponsor der eMallorca Experience Week, die vom 23. März bis zum 1. April in Inca stattfindet. Was erwartet die Messe-Besucher in diesem Jahr?
Dold: Die Experience Week ist eine Vorreiter- und Referenzinitiative in der Welt der Nachhaltigkeit, die seit ihrer ersten Ausrichtung 2020 darauf abzielt, die nachhaltige Entwicklung zu fördern und zu beschleunigen. Und zwar durch die Förderung des Umweltschutzes, mit der effizienten Nutzung von sauberer Energie und Elektromobilität, indem Produkte, Dienstleistungen und Projekte, die auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu diesem Ziel beitragen, eine Plattform erhalten und vorgestellt werden. In diesem Jahr stellt unser Unternehmen eine Reihe neuer Produkte vor, dazu gehören Elektro-Fahrzeuge von Herstellern außerhalb der EU, elektrische Hubschrauber, Fachvorträge und ein kunterbuntes Rahmenprogramm.
Das Interview führte Andreas John.
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Zitat = "Die Experience Week ist eine Vorreiter- und Referenzinitiative in der Welt der Nachhaltigkeit, die seit ihrer ersten Ausrichtung 2020 darauf abzielt, die nachhaltige Entwicklung zu fördern und zu beschleunigen. " Antwort = WAS bitte ist daran NACHHALTIG ?? Ausser den Profiteuren am Umweltschutz ist nichts nachhaltiger. PUNKT ! Gründ = 1. Wo bleit die von der EU vorgeschriebene "Umweltvertäglichkeitsprüfung" und das "Energieverbruch- Label AAA -G, dass auf jeder Waschmaschine pappt?? 2. Schmutziges Kupfer - Die dunkle Seite der Energiewende Fernsehepisode Die Sendung zeigt erschreckende Einblicke in die dunklen Seiten der Energiewende und dem schmutzigen Milliardengeschäft mit Kupfer, dem vielleicht wichtigsten Rohstoff für die Schlüsseltechnologien für Windenergie und Solarpower. Serie: 45 Min 3. Kobalt aus dem Kongo: Hier sterben Menschen für Akkus Spiegel https://www.spiegel.de › Wissenschaft › Mensch 17.10.2019 — Kinder schleppen Erzkörbe, Bergleute schürfen unter lebensgefährlichen Bedingungen: Kobalt ist unerlässlich für die Produktion von Akkus, .. 4. Verseuchtes Wasser, Sklaverei und Waffenhandel Berliner Zeitung https://www.berliner-zeitung.de › China 6615.10.2019 — Das für die Batteriekathoden benötigte Kobalt wird in Afrika unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut. Lithium-Abbau mit drastischen Folgen. Im ..
Moin Moin aus Niedersachsen. Die Ideen hören sich ja sehr gut an aber die Bastellösung in dem hier vorgestellten Ladepark sind extrem. Da muss noch einiges daran gearbeitet werden. Unbedingt und schnell.